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Über Antje Hebel

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Bisher hat Antje Hebel, 13 Blog Beiträge geschrieben.

Entspannte Hundebegegnungen üben – so gehts

Entspannte Hundebegegnungen üben – so klappt’s tatsächlich

Hundebegegnungen ueben

Hundebegegnungen gehören zu unserem Alltag. Ob auf der morgendlichen Gassi-Runde, im Eiscafé oder im freien Gelände – überall laufen uns andere Hunde über den Weg. Diese Begegnungen sollten stressfrei ablaufen, leider ist das nicht immer der Fall. Oft wird es laut, hektisch und unfreundlich.

Falls du das ganze Drama kennst – fühlst du dich vielleicht auch jedes Mal hilflos. Du reagierst unsicher und gehst Hundebegegnungen am liebsten ganz aus dem Weg. Genau das kenne ich von meinem ersten Schäferhund, Rambo. Es war schrecklich. Heute weiß ich: Es geht auch anders. Wenn du wissen willst, wie du Hundebegegnungen üben kannst, lies hier weiter.

Typische Hundebegegnungen  sehen ja oft so aus:

Ihr lauft entspannt durch den Park – und plötzlich taucht vor euch ein anderer Hund auf. Du spürst, wie sich dein Bauch zusammenzieht und dein Puls nach oben schießt. Jetzt denkst du nur noch: “Bitte nicht schon wieder”. Ein paar Meter liegen noch zwischen den beiden Hunden und du hoffst, dass es diesmal friedlich abläuft. Tut es aber nicht. Dein Hund bleibt wie eingefroren stehen und sein ganzer Körper spannt sich an.

  • Er springt in die Leine, als wollte er den anderen Hund fressen
  • Er bellt und tobt
  • Er reagiert nicht mehr auf dich und schaltet komplett ab

Immer wieder kommst du in diese grauenvolle Hilflosigkeit, weil du einfach keine Lösung hast und verzweifeln könntest. Aber ich versichere dir: Du kannst deinen Hund gelassen an Hunden vorbeiführen, indem du vorher genau hinschaust, rechtzeitig handelst und ihm zeigst, dass der Erfolg in der Ruhe liegt. Sobald du die Dynamik verstehst, findest du auch die passenden Lösungen für deinen Hund. Dann brauchst du keine Hilfsmittel oder Strafen mehr – weil du dir und ihm vertraust.

Wie verlaufen entspannte Hundebegegnungen?

Vielleicht denkst du auch, Hunde müssten sich eigentlich mögen, aufeinander zulaufen und miteinander herumtollen – wie Kinder auf dem Spielplatz. Aber Hunde ticken anders. Sie nehmen keinen Kontakt auf, wenn sie das nicht wollen. In freier Natur begegnen sich Hunde gelassen – oder meiden einander. Was ist bei freilebenden Hunden anders? Ganz einfach: Dort mischt sich der Mensch nicht ein – und genau wir Menschen sind bei unseren zivilisierten Hunden der Störfaktor.

Hundebegegnungen in freier Natur laufen so ab:

  • Zwei Hunde sehen sich, nehmen sich wahr und bleiben ruhig.
  • Sie rennen niemals aufeinander los. Das wäre komplett unhöflich und unsozial.
  • Sie checken den Anderen kurz, beschnüffeln sich und gehen ihrer Wege – ohne Tamtam.

Und so entspannt kann es auch bei uns, mitten in der Stadt oder im Park ablaufen – sobald du cool bleibst und die Situation führst. Dann merkst du sofort, wie euer Spaziergang leichter wird, weil dein Hund ruhig bleibt und ihr gelassen weitergeht.

Forscher haben untersucht, wie Hunde miteinander umgehen, wenn sie sich treffen. Die Ergebnisse sind spannend und beruhigend zugleich, denn: Freilebende Hunde wählen Begegnungen bewusst aus.

Wenn Hundebegegnungen kippen – und was da wirklich passiert

Viele Hunde sind draußen überdreht oder reagieren impulsiv, sobald sie einen anderen Hund sehen. Das hat nichts mit Aggression zu tun – viel häufiger steckt Aufregung dahinter, die sich vorher aufgebaut hat.

Stell dir deinen Hund wie eine Wasserflasche vor, die du vorher ordentlich geschüttelt hast. Wenn du dann draußen den Deckel öffnest – also wenn ein anderer Hund auftaucht – entlädt sich der Druck mit voller Kraft.

Solche Situationen entstehen nicht einfach so. Sie entwickeln sich über einen längeren Zeitraum. Meist stecken, für uns unsichtbare, Auslöser dahinter, die sich mit der Zeit summieren.

  • Wildes Spielen und Toben in der Wohnung
  • Ein stressiges Erlebnis – vielleicht ein rennendes Kind
  • Zu viel Disziplin, Training, straffe Erziehung

Und natürlich deine eigene Anspannung bei Hundebegegnungen, die sich auf deinen Hund überträgt

Wenn dein Hund nie richtig zur Ruhe kommt, staut sich Energie an. Und wenn draußen dann noch ein „unsympathischer“ Artgenosse auftaucht, entlädt sich alles in diesem Moment. Dein Hund zieht, bellt, springt in die Leine und kann dich nicht mehr wahrnehmen. Nicht, weil er nicht will – sondern weil Körper und Nervensystem überfordert sind.

Was eine Kundin mir berichtete:

„Mir wurde geraten, meinen Hund vor dem Spaziergang richtig auszupowern, damit er draußen ruhiger läuft. Also habe ich im Garten mit ihm Ball gespielt. Ich dachte, er rennt sich müde und kommt entspannter mit. Aber das Gegenteil war der Fall: Draußen war er noch hibbeliger, und ist bei anderen Hunden noch schneller ausgerastet.“

Mein Tipp dazu: Mach nicht alles, was dir geraten wird. Wäge stets ab, ob es deinem Hund guttut – oder nicht.

Schwierig wird es auch, wenn zwei freundliche, aber aufgedrehte Hunde aufeinandertreffen. Beide drängen nach vorn, springen und können sich vor Freude kaum bremsen. Das kann schiefgehen. Denn hohe Erregung kippt schnell in Stress. Und was als freudiges Treffen beginnt, endet nicht selten im Streit.

Bild Antje Hebel impulskontrolle beim Hund trainieren

Hundebegegnungen erfolgreich trainieren – mit mir

  • Damit dein Hund bald entspannt auf fremde Hunde reagiert
  • Damit sich die Hunde in deiner Familie endlich vertragen

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Brauchen Hunde überhaupt Begegnungen mit anderen Hunden?

Hartnäckig hält sich der Mythos, dass Hunde möglichst viele Begegnungen mit Artgenossen brauchen, um Sozialverhalten zu praktizieren. Das klingt logisch, ist aber falsch. Freilebende Hunde suchen nicht ständig Kontakt zu fremden Hunden. Sie respektieren die Grenzen anderer Artgenossen und gehen ansonsten ihrer eigenen Wege. Nur Nachts tun sie sich oft zusammen – weil sie in der Gruppe vor Gefahren besser geschützt sind.

Dein Hund braucht also keine tägliche „Spielstunde“ mit jedem Hund, der euch begegnet. Was er braucht, ist eine stabile Gruppe – und das bist du mit deiner Familie. Fühlt er sich bei euch sicher, geliebt und beschützt, überträgt sich dieses positive Lebensgefühl auch auf sein Verhalten draußen. Ein Hund, der sich drinnen geborgen fühlt, bleibt draußen im Leben gelassen.

Natürlich darf dein Hund Kontakt zu anderen Hunden haben. Aber wähle diese Artgenossen sorgfältig aus. Triff dich mit Besitzern, deren Hunde entspannt und gelassen sind. Dabei geht es gar nicht darum, aggressives Verhalten zu vermeiden. Schon ein „Hibbelhund“ reicht, um die gesamte Dynamik einer Hundebegegnung zu kippen.

Achte auf die anderen Hunde:

Leider beobachten Hundebesitzer immer nur ihren eigenen Hund. Bei Hundebegegnungen ist aber wichtig, den Anderen zu beobachten und genau zu analysieren, wie der drauf ist und ob er gut ist für unseren eigenen Hund.

  • Ruhige, sichere Hunde halten die Stimmung stabil
  • Stürmische oder unausgeglichene Hunde pushen hoch – dann springen alle anderen auch an
  • Wildes Toben bedeutet meist, dass eigener Stress auf den anderen Hund abgeladen wird

Achte also immer darauf, ob ein anderer Hund wirklich angenehme Stimmung verbreitet. Falls nicht – vermeide eine Begegnung der Hunde.

Was du tun kannst, damit Hundebegegnungen entspannt verlaufen

Als allererstes Prinzip: Nimm den Druck raus! Du musst nicht jeden Hundekontakt zulassen. Wenn du merkst es kippt, dreh einfach um. Fühlt sich der Weg falsch an, nimm einen anderen. Bleib nicht stehen und hoffe, dass es irgendwie funktioniert. Geh lieber klar weiter – auch wenn das heißt, Abstand zum anderen Mensch-Hund-Team zu halten. Es ist nicht unfreundlich, es ist weise.

Die Hunde regeln das unter sich

Absoluter Quatsch! Leider ist dieser Irrglaube immer noch verbreitet. Wir leben nicht in der Wildnis und dein Hund ist kein Einzelgänger. Ihr seid als Gruppe unterwegs und du kennst dich in der Welt besser aus als er. Wenn er dir vertrauen soll, dann entscheide, was für euch beide das beste ist – und beschütze ihn.

  • Dreh frühzeitig um oder gehe einen Bogen, wenn dir der andere Hund suspekt erscheint.
  • Lass deinen Hund verstehen, dass du entscheidest.
  • Zögere nicht und schick ihn nicht vor. Du gehst voran, er kommt mit.

Dann kann dein Hund ruhigbleiben – weil er weiß: Du regelst das.

Was dir wirklich hilft

  • Schütze deinen Hund, wenn es eng wird
    Geh dazwischen, stell dich vor ihn, hol ihn hinter dich oder heb ihn hoch. Wenn ein fremder Hund direkt zu euch rennt, scheuch ihn weg. Alles, was deinem Hund Sicherheit gibt, ist erlaubt.
  • Schau den anderen Hundebesitzer an
    Wirkt er hektisch, ruft dauernd oder zerrt nervös an der Leine? Dann dreh ab, denn seine Aufregung springt auf beide Hunde über – auch auf deinen.
  • Gib deinem Hund etwas zu tun
    Lass ihn etwas tragen, etwas suchen oder eine kleine Übung machen, die er kennt. So bleibt er bei dir und konzentriert sich nicht auf den Anderen.
  • Lenk deinen eigenen Blick bewusst um
    Starre den fremden Hund nicht an. Such dir einen entfernten Punkt, zum Beispiel auf der anderen Straßenseite, halte deinen Blick dort und atme tief ein und aus. So kommst du selbst wieder runter – und dein Hund gleich mit.
  • Beweg dich weg, nicht auf den anderen zu
    Mach Tempo und geh oder renne mit deinem Hund in eine andere Richtung. Dein Hund folgt dir, orientiert sich neu und verliert den Fokus auf den anderen Hund.

Deine 3-Schritte-Taktik

Wenn du willst, dass dein Hund bei Hundebegegnungen ruhig bleibt, nutze die folgende Taktik. Sie ist absolut einfach – und verändert doch viel.

#1 Reagiere früh – nicht erst, wenn es knallt

Viele Hundebesitzer warten viel zu lang. Hunde erkennen Stress schon aus großer Entfernung, und reagieren darauf: Sie heben den Kopf, spannen den Körper an, fixieren nach vorne. Trotzdem gehen ihre Menschen weiter, als wäre alles normal. Sekunden später schießt der Hund nach vorn, bellt und springt in die Leine. Jetzt ist es zu spät noch irgend etwas zu ändern.

Wenn du früh reagierst, holst du deinen Hund raus, bevor er im Tunnel hängt. Genau das macht den Unterschied.

  • Weiche aus und lauf einen Bogen
  • Mach Tempo und renn mit deinem Hund weg
  • Wirf Leckerchen und lass den anderen Hund suchen

#2 Nutze deine Körpersprache

Dein Hund liest dich besser, als du denkst. Hebst du die Schultern, hältst den Atem an oder fixierst den anderen Hund – schon signalisiert dein Körper: Da lauert Gefahr! Und dein Hund reagiert sofort.

Mach es anders: bleib locker in der Bewegung, atme gleichmäßig und geh aufrecht. Dein Hund spürt das und kann sich entspannen:

  • Geh entspannt vor ihm, wenn es eng wird
  • Stell dich zwischen ihn und den anderen Hund
  • Lenke deinen Blick bewusst weg

#3 Gewinne sein Vertrauen

Ein Hund, der dir vertraut, wird draußen nicht die Kontrolle übernehmen. Er weiß: Du siehst alles, du regelst alles, er darf sich entspannen. Dieses Gefühl entsteht nicht in einer einzigen Hundebegegnung, sondern langsam, in vielen kleinen Situationen. Du musst dir sein Vertrauen verdienen – es ist sein größtes Geschenk an dich.

  • Bleib ruhig, auch wenn dein Hund nervös wird – so zeigt dein Körper: keine Gefahr
  • Freu dich ruhig und ehrlich, wenn er bei dir bleibt, statt nach vorn zu schießen
  • Inszeniere Aufgaben, die ihr als Team schafft – Suchspiele, kleine Übungen, gemeinsames Rennen

Wenn du diese Punkte beherzigst, geht dein Hund anders in jede Hundebegegnung – ruhig, gelassen und selbstsicher.

Bild Antje Hebel impulskontrolle beim Hund trainieren

Falls dir das alleine schwerfällt, weil du viel zu angespannt bist – machen wir das im Online-Kurs gemeinsam.

  • Damit du Hundebegegnungen souverän steuerst, statt dich von ihnen überrollen zu lassen.
  • Damit dein Hund sich an deiner Ruhe orientieren kann.

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Meine besten Tipps für dich

Hier noch ein paar Dinge, die dir helfen können – nicht theoretisch, sondern wirklich im Alltag.

  • Achte bewußt auf die Körpersprache deines Hundes
  • Hunde „reden“ mit kleinsten Signalen. Ein leichtes Kopf-Wegdrehen, eine Zunge, die kurz über die Nase huscht, ein starres Wedeln mit hoher Rute. Wenn du diese Zeichen lesen kannst, erkennst du seinen Stress, bevor dein Hund explodiert. Viele Tipps dazu findest du in meinem Buch: „Hundeverhalten zu Artgenossen verstehen“ – du bekommst es bei uns im Online-Shop.

  • Weniger ist mehr
  • Viele Menschen denken: „Je mehr Hundebegegnungen, desto besser.“ Das stimmt nicht. Praktiziere lieber nur ein oder zwei mal im Monat eine entspannte Hundebegegnung, als täglich fünf Katastrophen zu erleben. Stell dir vor, du würdest fünfmal am Tag in einen Streit geraten – würdest du sozialer werden? Wohl kaum.

  • Trainiere dich selbst mit kleinen Ritualen
  • Bevor ein anderer Hund kommt, atme bewusst aus, lockere deine Schultern und denke: „Ich regel das jetzt.“ Das verändert sofort deine Körpersprache und deine Ausstrahlung. Dein Hund nimmt das wahr und fährt runter.

  • Nutze Spaziergänge für Entspannung – nicht für Action
  • Wenn dein Hund schon mit 180 Sachen in den Spaziergang startet, ist jede Hundebegegnung vorprogrammiert schwierig. Starte ruhig, lass ihn erstmal schnüffeln, geh bewusst langsamer. Ein entspannter Spaziergang ist deine halbe Miete.

  • Übe mit eingeweihten „Trainingspartnern“ statt mit „Zufallsgegnern“
  • Frag Freunde, Kollegen oder in deiner Nachbarschaft, wer Lust hat, Hundebegegnungen gezielt mit dir zu üben. In sicherem Umfeld und in Ruhe – nicht mit Hektik. Das gibt allen Beteiligten Sicherheit. Nachbarn sind oft sehr angetan von der Idee, dass eure Hunde gut miteinander auskommen. Trau dich einfach, sie zu fragen.

Was du auf keinen Fall tun solltest

Es gibt Dinge, die in Hundebegegnungen fast immer schiefgehen. Manches machen wir automatisch, weil wir denken, es hilft – in Wahrheit macht es die Situation nur noch schlimmer. Das sind unsere fatalsten Fehler:

  • Deinen Hund allein „regeln“ lassen
  • Am schlimmsten ist dieses: „Die Hunde regeln das schon unter sich.“ Es ist einfach nicht fair.
    Stell dir vor, du stehst auf einem Schulhof und sollst dich gegen eine Bande lärmender Jugendliche verteidigen. Würdest du dir wünschen, dass jemand an deiner Seite steht – oder dass alle sagen: „Das kannst du doch alleine klären“?
    Dein Hund braucht dich als Schutz, Verstärkung und Rückendeckung. DU entscheidest, wer mit ihm Kontakt aufnehmen darf.

  • Schimpfen, schreien, beruhigend reden
  • Beim Schimpfen denkt dein Hund: „Oh, mein Mensch flippt auch aus – also war meine Aufregung wohl ok.“ Beim Zureden versteht er nur: „Bla bla bla.“ Er nimmt dann die nervöse Energie deiner Stimme wahr, nicht deine Worte. Das stresst ihn noch mehr.

  • „Sitz!“ oder „Platz“ verlangen
  • Ein erregter Hund kann nicht sitzen, er hält das höchstens für ein paar Sekunden aus – und dann springt er erst recht hoch. Außerdem frustriert es ihn, wenn er merkt: „Mein Mensch verlangt etwas, das ich gerade gar nicht schaffe.“

  • Zwangsmittel benutzen
  • Stachelhalsband, Halti, Strom – das sind Krücken, die das Problem nicht lösen. Klar, dein Hund macht in dem Moment vielleicht weniger Probleme. Aber in seinem Kopf bleibt die Angst, der Stress und seine Unsicherheit erhalten.

  • Sein Verhalten ignorieren
  • Unsicherheit darf sein, das ist normal. Aber zeig deinem Hund trotzdem: „Ich weiss, was zu tun ist und übernehme.“ Lieber weiche frühzeitig aus, wechsle die Richtung oder geh einen Bogen. Das ist immer besser, als den Hund in dieser Situation alleine zu lassen.

Auch deine Hundebegegnungen können ruhig verlaufen

Weißt du, was das Schönste ist?

Wenn du irgendwann an einem Hund vorbeigehst, ohne dass du drüber nachdenkst. Kein Ziehen, kein Krawall, kein Kloß im Hals. Es ist nur ein normaler Moment beim Spaziergang.

Das ist möglich – auch wenn es sich im Augenblick gar nicht so anfühlt. Dein Hund ist kein „Problemhund“. Er ist einfach überfordert mit den Situationen.

Wenn du die Verantwortung übernimmst, und deinem Hund zeigst: „Ich regel das für uns“, dann atmet er auf. Du bist sein sicherer Hafen. Du entscheidest, ob eine Begegnung gerade okay ist oder nicht.

Aus Stress wird Routine. Aus Anspannung wird Vertrauen. Und plötzlich spürst du wieder, warum du dir einen Hund gewünscht hast: weil Spaziergänge Freude machen sollen.

Also: Fang klein an. Nimm dir den nächsten Spaziergang vor und achte nur auf eins – Abstand. Oder atme bewusst aus, bevor ihr auf einen anderen Hund trefft. Dein Hund schaut auf dich, weil er sich auf dich verlassen will und auf deine Hilfe hofft. Nimm kleine Schritte, die große Wirkung haben.

Dein Hund muss nicht perfekt sein. Er muss nur spüren, dass ihr zusammengehört. Alles andere entwickelt sich dann daraus.

Beschütze deinen Hund – egal, wer euch begegnet.

Irgendwann wirst du mit einem Lächeln an die Zeiten zurückdenken, in denen Hundebegegnungen noch ein Drama waren. Dann liebst du, was du heute noch fürchtest. Weil du dann weißt: Ihr habt es gemeinsam geschafft.

Du hättest gerne meine Begleitung?

Antje-Hebel-Hunde-Stress-TherapeutinIn meinem Online-Kurs zeige ich dir anschaulich, wie du Hundebegegnungen ohne Stress meisterst. Schritt für Schritt, mit echten Übungen, die dir sofort im Alltag helfen.

Du musst das nicht allein schaffen – wir machen das gemeinsam. Klicke einfach auf den Link für mehr Infos:

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Entspannte Hundebegegnungen üben – so gehts2025-10-05T12:53:00+02:00

Urlaub mit reaktivem Hund

Urlaub mit reaktivem Hund – mit diesen Tipps verlaufen deine Ferien entspannt

Wandern mit reaktivem Hund

Viele Hundebesitzer wollen lieber Urlaub ohne ihren reaktiven Hund machen. Sie buchen die Reise, lassen ihren Schlawiner bei Freunden oder Verwandten und hoffen, dass er die Zeit dort gut übersteht.

Falls es dir auch so geht, kennst du ja die bittere Wahrheit hinter dieser Strategie: Du denkst jeden Tag an deinen Hund. Du vermisst ihn beim Frühstück, bei den Spaziergängen, beim Einschlafen. Und dein Hund, der dich als sicheren Hafen braucht, vermisst dich ebenso.

Deshalb möchte ich dir Mut machen: Du kannst mit deinem reaktiven Hund in den Urlaub fahren – wenn du dich auf die veränderte Situation gut vorbereitest. Ich gebe dir hier bewährte Tipps, wie du auch mit einem schwierigen Hund einen entspannten Urlaub geniessen kannst.

Bereite dich auf einen Urlaub mit reaktivem Hund gut vor

Ein reaktiver Hund ist kein gefährlicher Hund. Er ist auch nicht unerzogen oder schwierig. Ein reaktiver Hund reagiert in bestimmten Situationen einfach über – oft auf andere Hunde, fremde Menschen, schnelle Bewegungen oder enge Räume. Das äußert sich durch Bellen, Fixieren, Ziehen, Knurren oder sogar Attackieren.

Aber: Ein reaktiver Hund reagiert nicht intensiv, um dich oder sein Umfeld zu nerven. Er tut es, weil er mit bestimmten Situationen überfordert ist. Im Alltag gelingt es dir vielleicht schon gut, vorausschauend zu agieren und ihn in schwierigen Situationen zu unterstützen. Aber im Urlaub? Da trifft euch eine ganz neue Welle an Reizen – alles ist dann anders.

  • Du weißt nicht, wo ein Weg hinführt – kennst keine Ausweichmöglichkeiten
  • Du weisst nicht, wie die Menschen dort reagieren
  • Ihr seid beide unsicher, weil bewährte Rituale und Gewohnheiten wegfallen

Wenn du deinen reaktiven Hund in Urlaub mitnehmen willst, dann ist der erste Schritt nicht die Buchung der Reise – sondern eine ruhige, klare Vorbereitung. Du musst vorher genau planen:

  • Wie du Begegnungen umlenkst – Mit Hunden, Fahrrädern oder Kindern
  • Wie du deinen Hund entspannen kannst
  • Wie du ihn im fremden Umfeld aus einer Situation herausführst

Der Urlaub mit einem reaktiven Hund beginnt also nicht im Auto, sondern schon Wochen vor eurem Reiseantritt.

Die richtige Unterkunft und Umgebung machen den Unterschied

Nicht jeder Urlaubsplatz ist geeignet, wenn dein Hund andere Hunde oder fremde Menschen nicht gut aushalten kann. Campingplätze oder Hundestrände sind oft sehr voll, laut und ohne Rückzugsmöglichkeit. Besser ist es, Orte zu wählen, die eine Balance bieten: Hundefreundliche Infrastruktur, aber nicht zu viel Trubel.

Ich empfehle dir:

  • Hundestrände in der Nebensaison, z. B. an der Ostsee oder in Nordholland
  • Ferienhäuser mit eigenem, voll eingezäunten Garten
  • Hotels ohne besonderen Hundeservice – die sind bei Hundemenschen nicht so gefragt
  • Regionen mit gut ausgebauten Wanderwegen, aber wenig Massenandrang (z. B. Allgäu, Rhön, Hunsrück, Vogesen)

Vermeide große Campingplätze, Hundewiesen und Strandpromenaden mit vielen Menschen oder freilaufenden Hunden. Sie wirken attraktiv, bedeuten aber Stress für sensible, reaktive Hunde.

Wanderrouten clever planen – für sichere Begegnungen unterwegs

Enge Wanderwege, wie wir sie in Bergen oder auf Küstenpfaden finden, bergen ein Risiko: Dein Hund sieht einen anderen Hund oder Menschen zu spät, kann nicht ausweichen, fühlt sich in die Enge getrieben – und rastet gestresst aus.

Plane Touren bitte sorgfältig:

  • Wähle breitere, übersichtliche Wege mit Ausweichmöglichkeiten
  • Meide Hauptverkehrszeiten – früher Morgen oder Abend ist oft ruhiger
  • Bereite Alternativrouten vor, falls ein Weg zu belebt wird
  • Habe eine Notfallstrategie (z. B. Ausweichmanöver, sichere Umkehr, ungeplante Pausen)

Wenn du dir unsicher bist, welche Wege sich mit deinem Hund eignen, helfen dir die neuen Touren-Apps. Vielleicht kennst du die noch nicht – sie sind leicht bedienbar und können eine echte Hilfe sein:

Komoot zeigt dir Wanderwege in deiner Umgebung – inklusive Infos zur Wegbreite, Steigung und Beliebtheit. Du kannst Strecken filtern, speichern und sogar ausdrucken.

Outdooractive zeigt dir auch Rundwege, hundefreundliche Routen und Einkehrmöglichkeiten. Die App ist besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz beliebt.

Alltrails ist international gut aufgestellt und liefert viele Bewertungen von anderen Nutzern – inklusive Hinweisen wie „ruhig“, „wenig Begegnungen“ oder „für Hunde geeignet“.

Du brauchst dafür kein Technikprofi zu sein. Einfach installieren, Urlaubsregion eingeben und stöbern. Die Apps zeigen dir nicht nur den Weg – sie geben dir auch mehr Sicherheit unterwegs.

Setze lieber auf ruhigere Etappen mit langen Entspannungsphasen statt darauf, Ziele zu erreichen. Dein Hund wird dir dafür dankbar sein..

Reaktiver Hund Restaurant

Im Urlaub mit reaktivem Hund ins Restaurant? Ja klar.

Du willst im Urlaub schön Essengehen – vielleicht in einem hübschen Hotelcafé oder auf einer Berg-Terrasse bei Sonnenuntergang. Dein Hund soll natürlich dabei sein. Aber das bedeutet auch: andere Hunde unter den Tischen, Kellner, die zu nah an euch vorbeigehen oder Gäste, die deinen Hund anfassen wollen – all das kann zu Überforderung führen.

Bevor ihr im Urlaub zusammen ins Restaurant geht, solltest du das Warten an öffentlichen Plätzen im normalen Alltag trainieren. Besuche mal ein Café um die Ecke, setzt euch auf eine Parkbank mit Futterdummy oder bleibt auf dem Marktplatz ein paar Minuten stehen. So lernt dein Hund: Ich muss hier nichts tun, nur da sein.

Nimm die eigene Hundedecke, oder einen gefüllten Schnüffelteppich mit ins Restaurant – auch wenn es für dich umständlich ist. Und informiere dich vorausschauend: Wie laut ist es dort? Rennen viele Kinder herum? Gibt es genügend Schatten? Wie nah könnten andere Hunde kommen?

Plane Restaurantbesuche also gründlich:

  • Frage beim Reservieren, ob Hunde willkommen sind und ob es ruhigere Tische gibt
  • Meide Straßencafés mit viel Laufkundschaft
  • Nimm Decke, Wasser, Leckerlies oder einen Kauknochen mit
  • Gehe nicht zu den beliebten Essenszeiten mit Hund ins Restaurant
  • Meide „familienfreundliche“ Plätze – dort fühlen sich Hunde selten wohl

Sobald du spürst, dass dein Hund im Restaurant überreizt ist, hol dir lieber Take-Away und genieße das Essen gemeinsam mit ihm im Garten eures Ferienhauses. Auch das kann Urlaub sein.

Reize besser managen – damit dein Hund nicht aggressiv reagiert

Begegnungen mit anderen Hunden, Joggern, klappernden Kinderrollern oder Menschen mit Wanderstöcken können für deinen reaktiven Hund zum Problem werden. Im Urlaub häufen sich solche Reize – und du solltest sie nicht dem Zufall überlassen.

Beobachte also frühzeitig, was deinen Hund triggert:

  • Reagiert er auf Blickkontakt?
  • Verunsichern ihn schnelle Bewegungen?
  • Hat er Angst vor Nähe von Fremden?

Versuche diese Situationen entweder zu vermeiden oder kontrolliert zu gestalten. Nutze dein Wissen, um vorausschauend zu handeln: Gehe Bögen, wechsel die Seite, verstecke euch hinter einem Auto oder einem Busch. So bekommt dein Hund nicht das Gefühl, etwas ‚klären‘ zu müssen.

Sei dir immer sicher, was du tun willst

Dein Motto sollte immer sein: „Ich bleibe ruhig, klar und entschlossen“. Denn dein Hund orientiert sich an dir – wenn du souverän bleibst, fällt es ihm leichter, ebenfalls gelassen zu bleiben – statt aggressiv zu reagieren.

Viele Hundemenschen haben Angst vor Begegnungen mit anderen Hunden, mit Joggern oder mit Radfahrern. Diese Angst ist verständlich, aber sie überträgt sich immer auf den Hund. Und dann wird die Situation stressig, bevor sie überhaupt passiert ist.

Was dir hilft, ist gutes Management:

Erkenne Auslöser frühzeitig und lenke bewusst um

  • Wechsle die Straßenseite oder gehe einen Bogen
  • Nutze eine Schleppleine, um Distanz flexibel zu gestalten
  • Belohne einfaches, richtiges Verhalten – statt seine stressigen Reaktion zu korrigieren
  • Nutze ein Markerwort, um gewünschtes Verhalten sofort zu bestätigen

Ja. Es ist immer besser eine Situation zu vermeiden – solange du keine Lösungen hast. Nur bringt euch ein ständiges Vermeiden nicht weiter. Dein Hund muss lernen dürfen, dass er stressige Situationen auch ruhig überstehen kann. Und DU schaffst es, ihn dahinzubringen.

Antje-Hebel-entspannt

Immer entspannt bleiben egal, wer euch begegnet

# Triff immer die richtige Entscheidung

# Überwinde deine eigene Unsicherheit

# Zeige anderen, wie gut dein Hund ist

 

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Markertraining und Rituale geben euch Halt im Urlaub

Reaktive Hunde profitieren enorm von festen Abläufen und Strukturen. Wiederkehrende Rituale bieten ihnen Orientierung, gerade im Urlaub. Noch wirkungsvoller wird es, wenn du ein ganz bestimmtes Markerwort gezielt einsetzt.

Dieses Wort ist für deinen Hund wie ein Anker – kurz, klar und emotional neutral. Es zeigt ihm immer wieder: ‚Das war richtig. Du bist toll.‘ Besonders im Urlaub, wo viele neue Eindrücke auf deinen Hund einprasseln, kann dieses Wort ihm Sicherheit und Vertrautheit vermitteln.

Wenn dein Hund zum Beispiel einen anderen Hund auf Distanz sieht, und du sein ruhiges Verhalten mit dem Markerwort bestätigst, weiß er: Meine Mama versteht mich und hält zu mir – ich bin nicht alleine.

Ich benutze als Markerwort ein einfaches „Jawoll“ oder „klasse“ – das genügt. Wichtig ist, dass du das Markerwort in ruhigen Situationen aufbaust, lange bevor es stressig wird. Praktiziere es mit kleinen spielerischen Situationen: Blick zu dir, ruhiges Stehenbleiben, im Auto bei offener Tür warten – „Jawoll!“ Markiere sein Tun und belohne deinen Hund.

Nutze am besten ein Wort, dass du sonst nicht anwendest! Also nicht „Fein“ oder Ähnliches, das dein Hund bereits mit anderen Handlungen oder Situationen verknüpft. Ein Markerwort ist nicht als Lob gedacht, sondern als positives Signal. Es wirkt sofort auf deinen Hund:

  • Es sagt deinem Hund: „Es ist gut, ich bin da und verstehe dich“
  • Es beruhigt deinen Hund bei unbekannten Reizen
  • Es wirkt vor allem dann, wenn du es im Alltag regelmäßig nutzt

Ein gut aufgebautes Markerwort ist wie eine stille Umarmung. Es sagt deinem Hund: Ich weiss, wie du dich gerade fühlst – und ich gebe dir den Schutz, den du jetzt von mir brauchst.

Bleibe ruhig, falls dein Hund anders reagiert als geplant

Wenn du mit einem reaktiven Hund in Urlaub fährst, hast du oft hohe Erwartungen. Du willst, dass alles klappt, dass dein Hund ‚funktioniert‘, dass niemand gestört wird. Du planst mit Bedacht, bereitest dich gut vor – und trotzdem kann es passieren, dass dein Hund plötzlich jemanden anbellt, an der Leine zieht oder nach Jemandem schnappt.

Diese Momente fühlen sich an wie Rückschritte, wie ein Schlag in den Magen. Nimm sie nicht persönlich und fühle dich nicht schuldig. Es sind unbewußte Reaktionen deines Hundes auf Situationen, die ihn überfordern. Falls dein Hund über die Stränge schlägt, sagt das nichts über deinen Wert als Hundemensch aus.

Was jetzt zählt, ist nicht, wie perfekt ihr funktioniert. Sondern wie gut ihr im Stress miteinander umgeht. Falle nicht in ein emotionales Loch aus Scham und Schuld – viel besser ist:

  • Bleibe ruhig und denke an etwas Abstraktes
  • Atme mehrmals bewußt und tief durch
  • Sprich freundlich mit dir selbst
  • Geh ein paar Schritte – das beruhigt

Halte dich nicht an dem fest, was nicht geklappt hat – sondern an dem, was du daraus lernst. Jede noch so kleine Situation, die du gelassen meisterst, ist ein Erfolg. Und oft ist dein Hund in solchen Momenten empfänglicher für deine Führung als sonst. Zeig ihm: Ich bleibe da, auch wenn es schwer wird. Genau dadurch wächst Vertrauen.

Hundestress im Urlaub fühlt sich besonders anstrengend an. Und doch bedeutet es nicht, dass du versagt hast. Es zeigt nur, dass dein Hund noch Unterstützung braucht – und du vielleicht auch.

Sei einfach vorbereitet – mach dir klar, dass dein Hund immer mal wieder überfordert ist und überreagieren kann. Er ist doch ein fühlendes Wesen. Sei einfach wachsam, aber nicht ängstlich. Du wirst mit jedem Mal mehr wachsen – denn du lernst aus jeder Situation. Dein Hund spürt das und baut Schritt für Schritt mehr Vertrauen zu dir auf.

Trainings Tipps für  deinen Urlaub mit reaktivem Hund

Auch im Urlaub kannst du mit deinem Hund ganz einfache Übungen einbauen, die ihm helfen, runterzufahren und im Herzen bei dir zu bleiben. Du brauchst dafür keine Ausrüstung, kein Gelände und keinen festen Trainingsplan. Alles, was du brauchst, ist deine Aufmerksamkeit und ein paar Minuten Zeit pro Tag. Denn eigentlich ist es gar kein Training – sondern gemeinsames Entspannen.

Hier ein paar Trainings-Ideen:

  • Lasse deinen Hund unterwegs Futter im Gras suchen – das beruhigt und fokussiert ihn
  • Geht ein Stück Weg besonders achtsam – Schritt für Schritt, wie Senioren
  • Setz dich zu ihm, leg deinen Arm um deinen Hund und atmet synchron

Solche kleinen Momente der Achtsamkeit helfen nicht nur deinem Hund – sie erden auch dich.

Rückkehr in den Alltag – so bleibt dein Hund in Urlaubsstimmung

Zurück zu Hause, die Koffer stehen noch im Flur, der Kühlschrank ist leer, der Kalender schon voll. Dein Hund trägt den Urlaub noch in sich – er hört noch das Rauschen des Meeres oder riecht noch das Gras der Bergwiesen um sich herum. Und du?

Du bist wieder im Alltag. Aber vielleicht spürst du auch: Es war mehr als Urlaub. Wir hatten ein ganz neues Miteinander. Erhalte dir dieses Gefühl, lass es nicht einfach wieder verpuffen.

So kannst du dir den Urlaub erhalten:

  • Behalte eure Urlaubsrituale bei: gleiche Gassizeiten, gleiche Markerübungen, gleiche Ruhephasen
  • Vertraue weiter auf das, was im Urlaub gut funktioniert hat – es war kein Zufall
  • Lass deinem Hund Zeit, sich wieder einzufinden – der Übergang braucht Ruhe

Und vor allem: Sieh nicht nur, „was jetzt geht“ – sondern, was neu gewachsen ist. Vielleicht ist dein reaktiver Hund im Urlaub entspannter geworden. Oder du bist mutiger geworden. Vielleicht kommuniziert ihr einfach leiser miteinander – aber umso verbundener.

Urlaub mit reaktivem Hund2025-07-26T14:57:44+02:00

Hunde-Aggressionen gegen Artgenossen erfolgreich beenden

Hunde-Aggressionen zu Artgenossen – wenn euer Spaziergang zum Albtraum wird

Hunde- Aggressionen zu Artgenossen

Sonntag Nachmittag. Du gehst entspannt mit deinem Hund spazieren. Er schnüffelt am Wegrand, die Sonne scheint … und plötzlich kommt euch ein anderer Hund entgegen. Vor deinem inneren Auge siehst du sofort, wie eine Aggression zu Artgenossen zwischen den Hunden entsteht. Schlagartig ändert sich die Stimmung:

  • Du selber wirst nervös oder bekommst Angst.
  • Dein Hund wird steif, bellt und steigt in die Leine wie besessen. Er hört nicht mehr auf dich und schaltet komplett ab.

Kommt dir das bekannt vor? Dann habe ich eine gute Nachricht: Es gibt Wege aus diesem Dilemma. Und du musst es nicht alleine machen – ich helfe dir dabei.

Warum passieren diese Hunde-Aggressionen zu Artgenossen?

Du kennst es vielleicht: An 25 Hunden geht dein Hund entspannt vorbei oder spielt mit ihnen. Doch beim nächsten Hund rastet er aus – du verstehst die Welt nicht mehr und fragst dich:

„Warum macht er das? Der andere ist doch ganz friedlich.“

Doch dein Hund ist wie ausgewechselt – als hätte jemand einen Schalter in seinem Kopf umgelegt. Viele Hundebesitzer schildern mir diese Momente so:

  • „Mein Hund wird total steif, er fixiert den anderen Hund und hört mich gar nicht mehr.“
  • „Mein Hund zieht an der Leine, als ginge es um sein Leben, und beißt um sich.“
  • „Sobald ein anderer Hund auftaucht, existiere ich nicht mehr für ihn.“

Egal, wie groß der andere Hund ist oder wie er sich verhält – dein Hund verliert komplett die Kontrolle. Sein Nervensystem ist in diesem Moment überfordert. Vielleicht durch die Körpersprache des Artgenossen, vielleicht aber auch nur durch dessen Ausstrahlung.

 

Fakt ist: Dein Hund hat keine Lösung parat

Er kann weder die Situation noch den Artgenossen einschätzen. Und wenn auch DU jetzt nervös wirst, fühlt er sich komplett verloren. Seine erste Reaktion ist nämlich einen Verbündeten zu finden, der ihn da rausholt. Aber da ist niemand – also regelt er es selber. Und weil dein Hund verunsichert ist, schiesst sein Nervensystem durch die Decke. Er bekommt Panik und rastet aus.

 

Das zeigt sich mit den bekannten Signalen:

  • Steifwerden, Knurren oder Zähne zeigen
  • Nach vorne zerren, unkontrolliertes Toben
  • Bellen, Schnappen oder sogar Beissen
  • Ignorieren des Umfeldes – dein Hund „schaltet ab“

Was ist mir DIR, wenn dein Hund aggressiv  auf Artgenossen reagiert?

  • Du fühlst dich hilflos, beschämt oder sogar schuldig. Vielleicht warst du schon in Hundeschulen oder hast unzählige Tipps probiert: „Nimm ihn ganz kurz an die Leine!“, „Nutze ein Stachelhalsband!“, „Lass ihn merken, dass er das nicht darf!“ – aber nichts davon scheint deinen Hund zu interessieren. Logisch – denn Aggression läßt sich nicht mit Gewalt beenden. DU bist der Schlüssel zum Verhalten deines Hundes.
  • Das echte Problem liegt nicht beim Hund, sondern darin, wie wir Menschen reagieren. Denn freilebende Hunde haben so gut wie keine Aggressionen zu Artgenossen. Wir stören mit unserem Verhalten und unseren Bedingungen die natürliche Kommunikation der Hunde.
  • Wir sind nervös, weil diese Situationen peinlich und anstrengend sind. Auch dein Hund spürt deine Unsicherheit. Er fühlt sich alleingelassen – also übernimmt er die Verantwortung und rettet seine Haut so gut es eben geht. Aber er kann nicht flüchten, darf sich nicht laut und groß aufspielen und ist mit der Leine an seinen gestressten Menschen gebunden. Wie grausam für ihn. Kein Wunder, dass er in Panik gerät und ausrastet.
  • Du stoppst das Symptom – also das Nach-vorne-gehen, das Bellen, die Attacke. Doch Strafen, Disziplin oder Erziehung helfen nicht, wenn dein Hund aus purem Stress heraus reagiert. Das Problem sitzt viel tiefer: Dein Hund fühlt sich nicht sicher in seiner Gruppe – mit dir. Er spürt, dass er dir im Stress sein Leben nicht anvertrauen kann.

💬 Eure Beziehung beruht nicht auf gegenseitigem Vertrauen – und genau das mußt du ändern.

Warum sind die Aggressionen zu Artgenossen so belastend für dich und deinen Hund?

Hunde-Aggressionen zu Artgenossen sind für dich selber nicht nur peinlich – sie bringen dich emotional an deine Grenzen:

  • Du hast Angst, dass dein Hund den anderen Hund verletzen könnte.
  • Du hast Angst vor den Kommentaren der anderen Menschen.
  • Du schämst dich, weil du das Gefühl hast, bei deinem Hund versagt zu haben.

Aber auch dein Hund leidet unter diesen Situationen.

Für ihn sind Begegnungen mit Artgenossen purer Stress – denn die wahre Ursache für sein aggressives Reagieren sind seine emotionalen Blockaden und … Angst.

Die Folgen sind: Adrenalin schießt durch seinen Körper, sein Herz rast, sein Kopf und alle körperlichen Funktionen sind blockiert. Er reagiert in diesen Momenten komplett unbewußt – sein Verhalten sind nur Reflexe seines Nervensystems.
Deswegen ist es wichtig zu verstehen:

  • Hunde-Aggressionen zu Artgenossen sind keine Erziehungsfehler.
  • Dein Hund ist nicht dominant oder stur.
  • Er ist in dem Moment einfach nicht in der Lage, ruhig zu reagieren.

Er braucht dich, um aus diesem enotionalen Dilemma wieder heraus zu kommen und sein Nervenystem zu regulieren. Denn alleine schafft er das nicht.

Was passiert in diesen aggressiven Momenten?

Viele Hundebesitzer versuchen, die Aggressionen ihres Hundes zu Artgenossen mit klassischen Mitteln zu lösen: Kommandos geben, Disziplin einfordern, den Hund bestrafen. Doch das geht garantiert nach hinten los. Denn es verursacht Unverständnis und Angst im Hund – was die Situation noch verschlimmert. Dazu kommt, dass wir Menschen in dem Moment ungeduldig, verärgert oder sogar wütend reagieren. Alles zusammen keine gute Mischung. (1)

Und zur emotionalen Unsicherheit des Hundes gesellt sich dann noch seine Blockade im Gehirn – die Schockreaktion im Nervensystemm, wie oben beschrieben. Dein Hund ist in diesem Moment nicht mehr aufnahmefähig – er hört nichts, er sieht nichts außer dem bösen „Feind“ vor ihm. Nicht einmal Lob oder Leckerlies können jetzt irgend etwas in deinem Hund bewirken.

Mach dir klar: Das aggressive Verhalten deines Hundes passiert nicht bewußt – sondern reflexartig. Es basiert auf Stress und Angst. Auf deinen Hund wirken in kürzester Zeit:

  • zu viele Reize
  • zu schnelle Reize
  • zu intensive Reise

Das kann sein Nervensystem nicht bewältigen – seine Stressgrenze wird überschritten. Sein Sympathikus schiesst über den aushaltbaren Toleranzbereich hinaus. (Das sympathische Nervensystem reguliert Aktivitäten und Stress – das parasympathische ist für Entspannung und Ruhe zuständig)

Dein Hund braucht deine Hilfe – nicht deinen Frust

Wenn Hunde bei Begegnungen mit Artgenossen aggressiv ihre Zähne fletschen, oder sogar auf den anderen losgehen wollen, ist das immer peinlich für ihre Besitzer. Meistens wird der Hund ausgeschimpft und im schlimmsten Fall soll er auch noch „Sitz“ machen. Das kann ein Hund in dieser Erregung entweder gar nicht, oder nur widerwillig leisten – denn er hat Angst. Jetzt will er nur noch eines: Flüchten oder Kämpfen – und beides kann er nicht.

Alles was er jetzt aus dieser Situation lernt ist: „Mein Besitzer hat keine Ahnung wie ich mich fühle und was in mir vorgeht!“ Denn, seine Aggressionen sind ein emotionaler Hilferuf weil er nicht mehr weiter weiß – oder überfordert ist. Aggressive Hunde sind nicht böse, sie brauchen unsere Hilfe!

Rosi hat mir ihr Herz ausgeschüttet:

„Was läuft nur schief mit meinem Hund? Ich habe mittlerweile das Gefühl, alles falsch zu machen. Ich habe keine Freude mehr an unseren Spaziergängen – sobald ein anderer Hund auftaucht, reagiert mein Emil aggressiv. Ich liebe meinen Hund, warum tut er mir das an?

In der Hundeschule wurde mir Pfefferspray empfohlen – ernsthaft! Eine andere Trainerin empfahl, nur loben und Leckerlies geben. Und beim letzten Trainer sollten wir ihn ständig zu Boden drücken. Nichts davon hat uns wirklich geholfen.

Ich bin ratlos. Liegt es an mir? Braucht er mehr Training? Muss ich Emil härter rannehmen? Soll ich einen zweiten Hund anschaffen? Ich weiß einfach nicht mehr, was richtig ist.“

Kommt dir das bekannt vor?

Kennst du das? Fragst du dich auch, warum dein Hund bei manchen Artgenossen so aggressiv reagiert? Und warum NICHTS funktioniert, um ihn zu besänftigen?

Als erstes: Höre auf, sein Symptomverhalten zu bekäpfen.

Zweitens: Arbeite an der Basis. Vermittle deinem Hund, dass du ihn verstehst und ihm helfen wirst. Das bringt ihn zur Ruhe und er beginnt, dir zuzuhören. Nur wenn DU selber entspannt bist, kann er seine natürliche Gruppendynamik motivieren – statt sich alleine durchzukämpfen. Wie du das auf sanfte und wirkungsvolle Weise erreichst, zeige ich dir Schritt für Schritt in meinem Online-Seminar:

Bild Antje Hebel impulskontrolle beim Hund trainieren

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0€ Online-Seminar –  Hol dir das!

Damit dein Hund endlich entspannt reagiert:
Bei Hunden, Menschen, oder anderen Tieren, am Gartenzaun, im Treppenhaus, im Auto, am Fenster.

Und wir machen 2 Übungen live zusammen

Damit du dich nie wieder für ihn schämen musst.

Warum die Hundeschule dir nicht weiterhilft

Weil in herkömmlichen Hundeschulen das sichtbare Verhalten korrigiert wird. Also reine Symptomarbeit angeboten wird. Der Hund soll mittels Korrektur aufhören das zu tun, was er gerade tut. Weil sein Verhalten aber NICHT bewußt stattfindet, kann der Hund es auch nicht ändern!

Oft wird dann versucht, den Hund durch Begegnungstrainings „abzuhärten“, also gezielt mit anderen Hunden zu konfrontieren. Doch das ist nicht nur eine völlige Überforderung, sondern auch sinnlos. Er gewöhnt sich dann zwar an die Hunde auf dem Platz – aber am Hundestrand explodiert er wieder, sobald er einen Artgenossen entdeckt.

Was dann folgt, kennst du: Leinenruck, lautes Schimpfen oder Disziplin einfordern. Mit der Zeit kommen immer drastischere Mittel dazu: Halti, Stachelhalsband, Stromgeräte. Nicht etwa, weil der Hund aggressiv oder „böse“ ist, sondern weil dem Trainer schlicht das Wissen fehlt. Und dann heißt es: „Wer nicht hört, muss fühlen.“ Oder: „Bei dem geht es nicht anders.“ DOCH, geht es!

Aber auch das andere Extrem – rein positives Clickertraining oder Ablenkung durch Futter – zeigt bei intensiven Hunden keine Wirkung. Sie sind in ihrer eigenen Welt, nehmen uns nicht wahr und nehmen kein Futter. Weil ja alles vom Nervensystem genau so gesteuert wird.

Einen solchen Hund mit Hundetraining zu konfrontieren, ist, wie von einem ADHS-Kind zu verlangen, 30 Minuten still zu sitzen.

Wirkliche Veränderung beginnt nicht beim Verhalten des Hundes – sondern beim Menschen

Hunde sind Gruppentiere. Das wichtigste was sie von uns brauchen ist ein intaktes Gruppengefühl und soziale Sicherheit. Das müssen WIR ihnen geben! Wenn sie diese elementaren Bedürfnisse bei uns nicht erfüllt bekommen – sondern sie sich ab. Sie regeln ihre Angelegenheiten dann immer öfter OHNE den Menschen.

Nur wenn der Hund spürt, dass er sich auf seinen Menschen IMMER verlassen kann, wird er aufhören, Situationen selbst zu regeln. Nur dann wird er die Entscheidungen uns überlassen. Und wir lösen die Konflikte mit Artgenossen dann so, dass es für alle Beteiligten angenehm verläuft.

Wie sieht die Realität aus?

Sobald Aggressionen zu Artgenossen im Spiel sind, sehe ich immer und immer wieder das gleiche Bild:

Der unsichere, gestresste Mensch versucht seinen Hund zu disziplinieren, zurückzuhalten und zu erziehen. Der Hund explodiert aber doch nur, weil er unsicher ist, sich vom Artgenossen bedroht fühlt und von seinem Menschen keine Hilfe bekommt – denn der Mensch ist nicht entspannt und hat keine Lösung für seinen Hund.

Wenn wir Menschen das endlich mal begreifen könnten, wären Aggressionen zu Artgenossen kein Thema mehr für unsere Hunde. In der Natur, bei freilebenden Hunden, gibt es das nämlich nicht. Kein Hund greift einen anderen Hund einfach so an. Eventuelle Kämpfe haben immer klare Gründe:

  • Futter, das man dem anderen wegnehmen will, um selber zu überleben.
  • Erhalt der Dynastie – damit die starken, gesunden, erfahrenen Tiere ihre Gene weitergeben können.

Weder Hunde noch andere Tiere kämpfen in der Natur aus einer Laune heraus. Unsere Hunde tun es nur, weil wir uns in ihr Leben einmischen und sie nicht mehr wie Hunde leben lassen.

 

 

Drei Wege, die sich bewährt haben

Wenn du wirklich bereit bist, deinem Hund zu helfen, gebe ich dir hier drei bewährte Wege, um seine Aggression zu Artgenossen zu regulieren:

1 Arbeite an deiner eigenen Haltung und Ausstrahlung

Dein Hund spiegelt mit seinem Verhalten alles, was er in dir lesen kann und was er in dir fühlt: Deine Freude, deine Trauer, deine Wut – einfach alles!

Eine Kundin erzählte mir: „Sobald ich einen anderen Hund sehe, wird mir ganz mulmig und ich denke nur: Oh Gott, hoffentlich passiert nichts!“

Solche Energien spürt auch dein Hund – und reagiert sofort. Deshalb ist der erste Schritt immer: Beobachte dich selbst und arbeite an dir:

  • Lerne Yoga oder meditiere um gelassener zu werden
  • Sei immer im Moment – vergiß die Vergangenheit und erst Recht die Zukunft
  • Laufe entspannt aber zielbewußt, damit dein Hund sich sicher fühlt

Damit zeigst du deinem Hund: Ich hab’s im Griff, du kannst dich auf mich verlassen.

2 Nutze Körpersprache statt Kommandos

Hunde verstehen Körpersprache viel besser als Worte. Wenn du laut wirst, viel redest oder wütend wirst, versteht dein Hund nur: „Hilfe! Hilfe! Hilfe!“ Also:

  • Mach keine ruckartigen Bewegungen
  • Halte dich gerade und selbstbewußt – sei sein Schutzschild
  • Sprich weniger, fühle mehr – dein Hund versteht dich trotzdem

Zeige deinem Hund mit Körpersprache: „Ich ich beschütze dich, bei mir bist du sicher ich bin für dich da.“ – statt „Sitz!“ oder „Nein!“ zu schreien. Dein Hund wird es verstehen und bald anders reagieren.

3 Vergiss Hundetraining – baue vertrauensfördernde Übungen ein

Aggression ist immer ein Zeichen von Stress. Deshalb ist es wichtig, dass du mit deinem Hund gezielt an Vertrauen und Entspannung arbeitest – statt an „Sitz“ und „Bleib“.

  • Sucht gemeinsam bestimmte Objekte, die du vorher im Gelände versteckst
  • Atmet ganz ruhig zusammen. Halte deine Hand dabei auf seinem Herzen.
  • Suche ruhige Seniorenhunde für inszenierte Hundebegegnungen – die wirken positiv

Natürlich wird die Änderung im Hund nicht sofort stattfinden – er wird austesten, ob er dir wirklich vertrauen kann. Eine Verhaltens-Änderung ist eine Transformation in beiden:

Im Hund UND im Menschen – es ist Teamarbeit.

Meine persönliche Hilfe für dich

Wenn du eine wirkliche Herzensbindung zu deinem Hund aufbauen möchtest, kann ich dir nur raten: Fang endlich an. Hör auf zu experimentieren – mach Nägel mit Köpfen. Übernimm selber die Verantwortung für deinen Hund.

  • Wenn die Methoden der Hundeschule dir widerstreben – dann hör auf damit
  • Wenn Tipps von Amateuren nicht helfen – suche dir einen wirklichen Experten
  • Schalte deinen Kopf aus, höre auf zu zweifeln – höre lieber auf deinen Bauch

Dein Hund lebt nicht ewig, und jeder Tag im Stress ist ein verlorener Tag für ihn. Deswegen hier ein paar Möglichkeiten, die du bei mir findest:

Meine Bücher

Hundeverhalten zu Artgenossen verstehen„Hundeverhalten zu Artgenossen verstehen“ – Warum dein Hund auf manche Artgenossen aggressiv reagiert, und was du dagegen tun kannst.

Ein Hunde-Ratgeber mit völlig neuen, großartigen Ansätzen. Hundeerziehung ganz neu gedacht.

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„Herz über Kopf“ – Wie wir das Vertrauen unseres Hundes gewinnen

Wie du es schaffst, eine vertrauensvolle Beziehung zu deinem Hund auf Augenhöhe aufzubauen. Für eine innige Bindung ohne Stress und Angst.

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Bücher können ein Problem nicht lösen – aber sie helfen dir, ein Thema besser zu verstehen.

Mein 0-€ Online Seminar

Hier erfährst du die Hintergründe von Stressverhalten und seinen Aggressionen zu Artgenossen. Ich zeige dir neue Wege und wir machen 2 Übungen direkt zusammen. Die kannst du dann sofort beim nächsten Spaziergang umsetzen. Ausserdem erkläre ich dir, wir wir vorgehen, wenn wir zusammen an deinem Hundeproblem arbeiten. Hier zum 0€ Seminar anmelden.

Direkte Begleitung und Ausbildug

Möchtest du am liebsten selber mit Hunden arbeiten? Willst du dein Herzensthema zum Beruf machen? Dann melde dich bei mir – und ich stelle dir mein Ausbildungsprogramm genauer vor. Eine Vorkenntnis ist dafür allerdings erforderlich: Echte Liebe zum Hund und das Bedürfnis Hunden zu helfen.

Was du niemals tun solltest

Die meisten Menschen wollen bei Hunde Aggressionen zu Artgenossen „irgendwie reagieren“. Das ist verständlich – denn sie wollen die Situation schnell unter Kontrolle bringen. Nur leider suchen sie in diesen Momenten nach einer Methode oder einem genauen Vorgehen – und die gibt es nicht!

Jeder Hund, jede Situation und jeder andere Artgenosse sind verschieden. Plus: Auch dein Kopf ist in Stressmomenten ausgeschaltet – genauso wie bei deinem Hund. Du kannst in dem Moment keine Methoden oder Strategien abrufen. Auch bei dir übernimmt jetzt das Nervensystem die Führung.

Jetzt ist es wichtig, nicht aus Verzweiflung das falsche zu tun oder wütend zu werden – das hilft niemandem weiter. Deswegen:

Vermeide Gewalt oder harte Korrekturen

Leinenrucks, Stachelhalsbänder oder gar Elektrohalsbänder lösen keine Konflikte. Im Gegenteil: Sie erhöhen den Stress und das Misstrauen deines Hundes – und du verschlimmerst das Problem. Denn dein Hund verknüpft diese Gewalt nicht mit „Fehler“ – sondern mit DIR. Das zerstört sein Vertrauen in dich nur noch mehr.

Dein Hund spürt: „Mein Mensch wird unberechenbar, wenn ich Angst habe.“ Und genau das ist Gift für eure Bindung. Wenn du selber instabil oder launisch bist, fördert das die Aggressionen deines Hundes. (2)

Isoliere deinen Hund nicht

Wenn du jetzt denkst „Dann muss ich ihn halt von allen Artgenossen fernhalten“, tust du weder dir noch deinem Hund einen Gefallen. Durch Vermeiden kann er nichts lernen. Suche ruhige andere Hunde und praktiziere langsam. So kann dein Hund neue emotionale Reaktionen in seinem Tempo aufbauen.

Dein Hund braucht die Sicherheit, dass du da bist und ihm hilfst – also gib ihm das. Sperre ihn nicht weg, lass ihn nicht links liegen, sei nicht hart oder militant zu ihm. Das alles verschlimmert die Situation. (3)

Vergiss Gruppentraining in Hundeschulen

Es ist unfair, einem gestressten Hund noch mehr Stress zuzumuten. Zuerst musst du sein Nervensystem beruhigen, selber immer ruhig reagieren und deinem Hund Sicherheit vermitteln. Dann kannst du ihn behutsam mit einzelnen Artgenossen konfrontieren. Die Betonung liegt auf behutsam.

Er wird sich in der Hundeschule an die Gruppe anpassen – aber nur weil er gegen mehrere Artgenossen sowieso unterlegen wäre. Und weil er sich irgendwann an sie gewöhnt hat. Aber er bleibt im Stress-Modus und wird nichts lernen – ausser, dass er die Situation noch mehr kontrollieren muss. Und genau das wollen wir ja beenden – er soll uns und unseren Entscheidungen vertrauen, statt sich noch mehr zu stressen.

Fazit

Alles, was deinen Hund unter Druck setzt oder bestraft, entfernt euch von einem friedlichen Miteinander. Dein Ziel muss sein: Vertrauen aufbauen, Stress reduzieren, Sicherheit geben.

Hunde-Aggressionen zu Artgenossen sind ein Beziehungsthema zwischen Hund und Mensch. Kein Machtkampf zwischen Hunden. Es ist ein Spiegel für Unsicherheit auf beiden Seiten der Leine. Und genau dort muss es beendet werden.

In meinem Online-Coaching und in meiner Weiterbildung für Hundemenschen zeige ich dir, wie du deinem Hund Sicherheit, Verständnis und klare Kommunikation gibst – damit ihr beide wieder durchatmen könnt. Damit Aggressionen zu Artgenossen bald kein Thema mehr sind.

Das Beste daran: Du kannst direkt loslegen – egal wo du wohnst.

Sobald du dich selbst änderst, wird sich dein Hund verändern.

Mach den ersten Schritt, damit dein Hund dir folgen kann:

 

Bei dir ist es anders? Bei euch sind es die Hunde von Freunden oder Familienmitgliedern? Oder passiert es bei deinen eigenen Hunden? Ist es ein Hund, der im gleichen Haushalt lebt? Das behandeln wir in einem anderen Blogartikel.

Referenzen

(1) Dissertation LMU München (2012): Verhaltenstherapeutische Studie über den direkten Einfluss von Motivation und Stimmung des Besitzers auf die Reduktion von Hund‑Hund‑Aggressionen: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14662/
)

(2) Studie Uni São Paulo / FAPESP (2022): Beleg: aggressives Verhalten wird nicht nur von Rasse oder Physiologie geprägt, sondern stark durch Umweltfaktoren und dem Verhalten der Hundebesitzer beeinflusst. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0168159122002246

(3) Studie auf „ScienceAlert“ (2023): Der Mensch prägt die Aggression von Hunden. Bericht: Dogs Can Be Aggressive For Lots of Reasons, And One of Them Is … You.
https://www.sciencealert.com/dogs-can-be-aggressive-for-lots-of-reasons-and-one-of-them-is-you

 

 

Hunde-Aggressionen gegen Artgenossen erfolgreich beenden2025-07-15T16:48:12+02:00

Welpen schnell stubenrein bekommen

So wird dein Welpe stubenrein in 7 Tagen – auch Nachts

Welpen stubenrein bekommen

„Den Welpen schnell stubenrein bekommen“, ist einer unserer ersten Gedanken, wenn wir das kleine Fellbündel in unser Leben holen. Aber nicht irgendwann, sondern von Anfang an – besonders nachts. Denn wer will schon wochenlang bei Wind und Wetter um drei Uhr früh im Bademantel durch’s Treppenhaus oder den Garten laufen?

Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Plan wird dein Welpe in wenigen Tagen stubenrein – auch nachts.

  • Ohne Frust
  • Ohne Strafen
  • Ohne Schlafmangel

Denn, Welpen kommen nicht stubenrein zur Welt. Sie brauchen Zeit, Geduld und unsere liebevolle Begleitung. In der Natur folgen sie der Mutter und sehen, was sie dort im Gras tut. Bei uns Menschen geht das ja leider nicht. Dazu kommt, dass Welpen ihre Blase noch nicht unter Kontrolle haben, so wie bei unseren menschlichen Babys auch.

Wenn dein Welpe sich also drinnen löst, passiert das nicht aus Trotz. Versprochen. In diesem Guide erfährst du, wie dein Welpe, mit deiner Hilfe, ganz schnell stubenrein wird. Denn es ist leichter, als du denkst.

Stubenrein ist für Welpen viel mehr als ein sauberes Zuhause

Vielleicht denkst du bei dem Wort „stubenrein“ an saubere Teppiche, einen geruchlosen Flur und, dass du durchschlafen kannst. Doch für deinen Welpen ist es ein bedeutsamer Entwicklungsschritt, bei dem er lernt, seinen Körper zu kontrollieren, Bedürfnisse zu äußern und sich an deinen Lebensraum anzupassen. Tiere leben ja normalerweise nicht in Wohnungen.

Dein Welpe lernt also nicht nur, wo er sich lösen darf, sondern auch, dass er dir vertrauen kann. Das gibt ihm die Grundlage dafür, dass er überhaupt lernen kann. Denn nur ein Welpe, der sich verstanden und gehalten fühlt, kann neue Dinge lernen.

Indem du deinem Welpen jetzt geduldig und liebevoll zeigst, wie euer gemeinsamer Alltag funktioniert, baust du eure Herzensbindung auf. Du wirst zu seinem sicheren Hafen, dem er uneingeschränkt vertraut. Denn ein Welpe, der merkt, dass du ihn verstehst (auch wenn’s daneben geht), wird sich eng an dich binden. Und das ist viel mehr wert als jeder unversehrte Teppichboden.

Das solltest du wissen, damit dein Welpe schnell stubenrein wird

Bevor wir tiefer einsteigen, möchte ich dir ein paar ganz wichtige Dinge erklären, die dir helfen, deinen Welpen besser zu verstehen:

  • Ein Welpe kann seine Blase noch nicht kontrollieren. Die Muskulatur dafür ist erst im Aufbau. Besonders in den ersten Wochen geht deshalb häufig etwas daneben – und das ist nicht nur normal, sondern biologisch vollkommen erklärbar.
  • In der Nacht ist es für Welpen noch schwieriger, alle Körperfunktionen zu kontrollieren. Sie schlafen tief und fest, ihr Körper läuft auf Regeneration. Viele Welpen merken erst sehr spät, dass sie mal müssen – und dann reicht die Zeit oft nicht mehr, um sich zu melden oder an einen geeigneten Ort zu gehen.
  • Zudem fehlt Welpen am Anfang oft die Verbindung zwischen dem Pipi-Drang und dem richtigen Platz dafür. Diese Verknüpfung kann sich erst durch Wiederholung, positive Erfahrungen und deine liebevolle Begleitung entwickeln.
  • Manche Welpen zeigen es auch nicht an, bevor sie sich lösen, oder sie haben gelernt, ihr Geschäft an beliebiger Stelle zu verrichten – etwa, wenn sie aus dem Tierschutz kommen oder in beengten Verhältnissen aufgewachsen sind.
  • Und nicht zuletzt: Jeder Hund hat sein eigenes Tempo. Manche Welpen sind nach wenigen Tagen nahezu stubenrein, andere brauchen mehrere Wochen oder sogar Monate – je nach Vorgeschichte, Umgebung und emotionaler Verfass.

Wenn du all das weißt, fällt es dir leichter, ruhig zu bleiben, wenn mal etwas danebenläuft. Du weisst ja: Dein Welpe will dich nicht ärgern – er braucht dich, um zu verstehen, was du von ihm erwartest.

Dein Plan für die ersten Tage: So gelingt ihm stubenrein

Die ersten Tage sind entscheidend für deinen Welpen. Es geht hier nicht um Erziehung, sondern um Vertrauen. Wenn du streng bist, bekommt dein Welpe Angst vor dir – denn er weiss nicht, warum du heftig reagierst. Deswegen hier mal ein paar Grundregeln für dich:

  • Geh tagsüber alle ein bis zwei Stunden mit deinem Welpen nach draußen. Ausserdem immer nach dem Schlafen, nach dem Spielen und nach dem Fressen.
  • Nutze möglichst immer dieselbe Stelle zum Lösen. Routine hilft deinem Welpen, sich schneller zurechtzufinden.
  • Belohne deinen Welpen sofort, wenn er sich draußen löst. Nicht erst zehn Schritte später oder Zuhause.
  • Verwende nachts eine geeignete Transportbox, die nicht zu groß ist. Selbst Welpen beschmutzen ihren direkten Schlafplatz von Natur aus nicht.
  • Unfälle drinnen solltest du kommentarlos beseitigen. Keine Vorwürfe, kein Schimpfen. Putze einfach alles still und ruhig auf.

Wenn du diesen Ablauf einige Tage durchziehst, wird dein Welpe schnell verstehen, worauf es ankommt. Wichtig dabei ist deine Haltung: bleibe immer ruhig, freundlich und geduldig.

Antje Hebel-welpe-stubenrein

Stubenreinheit und alles, was dein Welpe im Leben braucht

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Alles, was ich bei meinen eigenen 8 Welpen gelernt habe – Schritt für Schritt in einem Video-Kurs für dich zusammengefaßt und verständlich erklärt – Das findest du sonst nirgends. Ausser Stubenreinheit findest du:

 

  • Das Alleinebleiben
  • Welche Hunde soll er treffen – welche nicht
  • Futterumstellung
  • Perfekter Rückruf
  • Impulskontrolle
  • Dominanz frühzeitig verhindern
  • Stress und Angst beim Welpen vermeiden

 

 

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Das alles gibt’s im Online-Kurs – für NUR 49€

Damit aus ihm ein richtig toller Hund werden kann

So wird dein Welpe auch nachts schnell  stubenrein

Klar – tagsüber ist es ärgerlich, wenn dein Welpe mal daneben macht. Aber Nachts ist es für die meisten Menschen besonders belastend. Du wirst ständig wach, musst mehrmals raus, frierst und dann musst du auch noch übermüdet zur Arbeit. Irgendwann stellst du dir die Frage: „Wird das überhaupt mal besser?“

Ja, wird es. Wenn du strukturiert und geduldig vorgehst. Hier noch mehr Tipps für dich:

Wenn du Nachts aus dem Schlaf gerissen wirst, geh leise mit ihm raus. Kein Spielen, kein Toben. Nur schnell das Geschäft erledigen lassen, kurz loben und wieder zurück ins Bett. Mit jedem Tag wird es besser. Und am besten klappt es Nachts mit einer Transportbox.

Mein besonderer Tipp: Kein Futter oder Wasser mehr nach 20:00Uhr. Gehe ein letztes mal gegen 23:00 mit dem Welpen raus. Ich wette, dass er dann locker 4-5 Stunden durchhält – oder sogar schon durchschläft.

Keine Angst, er leidet nicht an Wassermangel. Welpen, genau wie Menschen, brauchen Nachts weder Futter noch Wasser. Wenn er ca. 16 Stunden am Tag jederzeit trinken kann, ist das ausreichend.

Diese Tipps erleichtern dir das Rausgehen Nachts:

  • Platziere seinen Schlafplatz in der Nähe deines Bettes:
    Oder lass die Zimmertüren offen. So hörst du jedes Winseln – und kannst schnell reagieren.
  • Halte Handylampe oder Stirnlampe bereit:
    Nichts ist nerviger, als im Dunkeln zu stolpern.
  • Habe die Gassi-Kleidung griffbereit:
    Leg dir legere Sachen zurecht – so musst du nicht im Pyjama raus.
  • Habe in allen Taschen Leckerlies griffbereit:
    Damit du positives Verhalten sofort belohnen kannst.
  • Führe ein Protokoll:
    Notiere, wann dein Welpe raus musste – so erkennst du Muster. Verlängere die Zeit „dazwischen“ gerne pro Nacht um zehn Minuten.

Die Transportbox zur Stubenreinheit nutzen

Die Box bietet dem Welpen Sicherheit und Orientierung

Eine gut passende Transportbox vermittelt Geborgenheit. Sie wird für deinen Welpen zum persönlichen Rückzugsort – stabil, bequem, ruhig. Er lernt, sie als sicheren Ort zu akzeptieren. Dadurch ist er entspannter – auch nachts, falls Geräusche ihn wecken. Studien zeigen, dass Hunde, die sich in ihrer Box wohlfühlen, weniger Stress haben und schneller stubenrein werden. (1)

Hunde halten ihren Schlafbereich instinktiv sauber

Hunde beschmutzen ungern ihren Schlafplatz, das weisst du ja bereits. In dem engen Raum einer Transportbox wird auch dein Welpe unruhig, sobald er mal muss. Er wird fiepen oder an der Box kratzen, denn er will nicht da hinmachen, wo er schläft. Seine Geräusche werden dich bestimmt wecken – und du kannst sofort mit ihm nach draußen gehen, bevor ein Malheur passiert.

So klappt es mit der Box am schnellsten

  • Die Größe der Box ist entscheidend: Die Box sollte deinem Welpen nur genug Raum geben, um sich umzudrehen, zu stehen und bequem zu liegen. Sie darf aber nicht so groß sein, dass er eine Ecke davon als Toilette nutzen kann – sonst verliert die Box ihre Funktion.
  • Vollkommenes Vertrauen schaffen: Lass deinen Welpen die Box eigenständig erkunden. Setze Futter, Spielzeug und Leckerlis ein, um die Box sofort positiv zu verknüpfen. Erst wenn dein Welpe sich wohlfühlt, schließt du die Tür für einen Moment. Verlängere schrittweise die Zeit, bis ihn die geschlossene Tür nicht mehr irritiert.
  • Nachts in deiner Nähe platzieren: Stelle die Box gerne ins Schlafzimmer – idealerweise neben dein Bett. So hörst du jedes Winseln oder Unwohlsein sofort. Du kannst dann sofort reagieren und mit deinem Welpen nach draußen gehen.
  • Tages-Struktur mit Wecker: Damit du das Rausgehen nicht verpasst – stell dir gerne einen Wecker. Beginne tagsüber im Stundentakt – das verhindert überraschende Unfälle. Aber: Falls dein Hund schläft, wecke ihn nicht extra auf! Geh raus, sobald er wach wird.
  • Positive Verstärkung außen: Belohne ihn sofort, nachdem er draußen macht. Nutze dazu ein Leckerli, ruhiges Lob oder sanftes Streicheln – OHNE sein „Machen zu unterbrechen.

Was, wenn er draussen nicht macht?

Du gehst raus, wartest zehn Minuten – und nix passiert. Kaum wieder drin, läuft der Welpe los … und pinkelt auf den Teppich. Kennst du das?

Dann versuche bitte Folgendes:

  • Bleib draußen ruhig stehen. Laufe nicht rum und versuche nicht, ihn zu animieren. Bleibe einfach beim Pipi-Platz stehen und wirke langweilig. Dann kann sich dein Welpe erinnern, warum ihr jetzt hierher geht und stehenbleibt.
  • Gib deinem Welpen ein Codewort. Immer wenn dein Welpe fast fertig ist, sage mit freundlicher Stimme „Mach Pipi!“. Mach das immer wieder, damit er das Wort mit seiner Handlung verknüpfen kann. Nach ein paar Wochen kannst du ihn versuchsweise dazu auffordern. Manchmal funktioniert es, manchmal nicht. Lass ihm Zeit, das zu verknüpfen!
  • Belohne ihn sofort. Sobald er sich draußen löst – loben, Futter geben, streicheln. So verknüpft der Welpe: „Draußen pinkeln = cool!“

Dieses Drinnen-machen beobachten wir oft bei Welpen, die in Zwingern, Käfigen oder überfüllten Tierheimen aufgewachsen sind. Sie mussten oft über Monate dort hinmachen, wo sie lebten, schliefen und fraßen. Das zerstört beim Welpen den natürlichen Instinkt, seinen Lebensraum sauber zuhalten. Besonders diese Welpen brauchen sehr viel Geduld und Verständnis. Denn manchmal sind dann auch Angst oder Stress mit im Spiel.

Wenn Angst und Stress die Stubenreinheit behindern

Untersuchungen zeigen, dass Tiere aus schwierigen Haltungsbedingungen häufig eine gestörte Selbstregulation ihrer Körperfunktionen entwickeln – weil sie oft in Angst oder unter unwürdigen Bedingungen leben. Dadurch schütten sie erhöht Stresshormone, wie Cortisol, aus. Das wirkt sich dann auch negativ auf Blase und Darm aus. (2)

Diese Welpen hatten nie die Möglichkeit zu lernen, wo ein Hund sich normalerweise löst – denn sie sind fast nie mit ihren Müttern aufgewachsen. Die meisten wissen gar nicht, was Gras oder Sandboden ist – sie kennen nur Beton. Meine Dana war so ein Welpe:

Meine Dana war so ein Welpe aus schlechter Haltung:

Welpen stubenrein-Dana

Dana saß bis zu ihrem 7. Monat in einem kleinen Gitterstall für Kaninchen. Für den Züchter war sie unbrauchbar, da ihr linkes Ohr nicht gefleckt, sondern fast durchgängig schwarz war. Niemand hat sich für diesen „häßlichen“ Welpen interessiert. Wenn ich nicht gekommen wäre, hätte sie der Züchter ziemlich bald „entsorgt“.

Komplett stubenrein wurde Dana erst mit zwei Jahren, nachdem sie selber Welpen hatte – und denen dieses Lebenswissen vermittelt hat. Es ist erstaunlich, was im Zellgedächtnis eines Nervensystems alles gespeichert bleibt. Dana konnte das alles aus ihrer eigenen Welpenzeit erst bei ihren Welpen wieder abrufen.

Vergiss bitte nie: Stubenrein werden ist nicht einfach ein Erziehungsziel. Es ist ein Spiegel dafür, wie du deinem Welpen die Welt erklärst. Je ruhiger, sicherer und verständlicher du das tust, desto schneller wird dein Welpe verstehen, was du von ihm möchtest – und umso stärker wird eure Bindung wachsen.

Welpe stubenrein

Damit aus ihm dein bester Hund werden kann

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Ans Leben gewöhnen – Rückruf –

Vermeide unbedingt diese Fehler

Wenn dein Welpen sich mal drinnen löst, bist du vielleicht frustriert, genervt oder sogar wütend. Das ist menschlich. Du gibst dir Mühe, warst vielleicht schon mehrfach draußen – und trotzdem ist da wieder eine Pfütze auf dem Teppich. Sei nachsichtig. Gerade in solchen Momenten entscheidet sich nicht nur das Verhalten deines Hundes, sondern auch, ob er dir künftig bedingungslos vertraut.

  • Schreie nicht, schüttle ihn nicht – auch nicht in flagranti! All das schadet mehr, als es hilft. Dein Welpe versteht den Zusammenhang nicht – er wird davon nur ängstlich oder sogar traumatisiert.
  • Auch das Reindrücken der Nase in Urin oder Kot ist nicht nur absolut wirkungslos, sondern richtet erheblichen Schaden an. Dein Welpe kann die Bestrafung nicht mit der Ursache verknüpfen. Vor allem dann nicht, wenn die Situation schon einige Sekunden oder sogar Stunden her ist. Was bei ihm ankommt, ist: Mein Mensch ist bedrohlich – ich bleibe lieber von ihm weg.
  • Viele Welpen, die wiederholt für Unsauberkeit bestraft wurden, beginnen, sich heimlich zu lösen. Sie schleichen sich in Ecken, hinter Möbel oder warten, bis du den Raum verlässt. Manche Welpen entwickeln sogar eine Angstinkontinenz – sie entleeren sich unwillkürlich, sobald sie verunsichert oder unter Stress geraten. In beiden Fällen hat die Strafe das Problem verschärft – statt es zu lösen.

Dein Welpe braucht deine Begleitung, gerade wenn etwas schiefläuft. Er muss erleben dürfen, dass du auch dann ruhig bleibst, wenn er einen Fehler macht. Wenn du mit Verständnis und Ruhe reagierst, stärkst du sein Vertrauen in dich – und genau das ist die Basis dafür, dass er sich beim nächsten Mal eher meldet oder draußen löst. (3)

Vertrauen entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch echtes Verständnis.

Freu dich auf deinen stubenreinen Welpen

Wenn du dranbleibst, immer freundlich bist und auf die Bedürfnisse deines kleinen Mitbewohners eingehst – dann habt ihr beide bald wieder ruhige Nächte und ganz viel Freude im Leben.

Und der erste Morgen, an dem du aufwachst, die Box trocken ist und dein Welpe dich freudig begrüßt – der fühlt sich himmlisch an. Denn dann geht die Sonne für euch beide auf – versprochen.

Interessante Quellen für dich

(1) Eine 2025 erscheinende Studie („Beyond Cortisol!“), betont, dass wir am Herzschlag eines Welpen erkennen, wie es ihm geht – ganz ohne ihn anfassen oder untersuchen zu müssen. https://arxiv.org/abs/2502.11384

(2) Hiby, Elizabeth F., Nicola J. Rooney, and John W. S. Bradshaw. „Wie verschiedene Trainingsmethoden das Verhalten und das emotionale Wohlbefinden von Welpen beeinflussen..“ Applied Animal Behaviour Science 85.3–4 (2004): 341–356. https://doi.org/10.1016/j.applanim.2004.02.006

(3) Eine wissenschaftliche Publikation der RSPCA erklärt, dass die komplette Blasen-kontroll-fähigkeit bei Hunden erst mit etwa 6–12 Monaten erreicht wird. https://www.rspca.org.uk/adviceandwelfare/pets/dogs/training/toilettraining

 

 

Welpen schnell stubenrein bekommen2025-07-15T13:24:39+02:00

Urlaub mit Hund

Entspannter Urlaub mit Hund – Damit ihr eure schönste Zeit des Jahres wirklich genießen könnt

Urlaub mit Hund Bali

Stell dir vor, du trittst morgens, mit einem duftenden Kaffee in der Hand, aus einem Ferienhaus am Strand. Dein Hund schnüffelt entspannt im Gras herum, hebt den Kopf und kommt freudig zu dir gerannt. Du hast keinen Termindruck, keine Leinenpflicht und keinen Stress. Nur ihr beide.

So könnte euer gemeinsamer Urlaub aussehen – wenn du ihn so gestaltest, dass auch dein Hund ihn genießen kann. Denn Urlaub mit Hund ist so viel mehr als ihn einfach nur mitzunehmen. Es ist ein gemeinsames Abenteuer – und eine riesige Chance, euch als Team neu zu begegnen.

Sei im Urlaub ganz bei dir und deinem Hund

Urlaub mit Hund ist weit mehr als nur: „Ich nehme meinen Hund mit.“ Es bedeutet, dein Reiseziel, die Unterkunft und sogar die Art der Freizeitgestaltung an den Bedürfnissen deines Hundes auszurichten – nicht nur an deinen eigenen. Denn ein gemeinsamer Urlaub soll beiden guttun – dir und deinem Vierbeiner. Ein Urlaub mit Hund ist dann gelungen, wenn:

  • dein Hund sich sicher, entspannt und gesehen fühlt
  • du selbst loslassen kannst, ohne dir Sorgen zu machen
  • ihr beide Momente teilt, die in Erinnerung bleiben
  • euer Vertrauen ineinander wächst

Es geht nicht darum, alles luxuriös und perfekt zu machen. Sondern darum, eure Zeit an einem fremden Ort ganz innig, bewusst und verbunden zu erleben.

Das heißt auch, Kompromisse einzugehen für deinen Hund. Vielleicht verzichtest du auf einen langen Städtetag – und genießt stattdessen einen stillen Nachmittag im Schatten eines Baumes. Oder du tauschst das Fünf-Sterne-Hotel gegen ein kleines Häuschen am Waldrand. Es könnte sein, dass du dabei mehr gewinnst, als du erwartest.

Dein Hund profitiert von einem gut geplanten Urlaub

Unsere Hunde leben im Alltag in einem ständigen Stress: Lärm, zu nahe fremde Menschen, rennende Kinder, Tierärzte oder angstmachende Gegenstände. All das belastet ihr Nervensystem und führt oft zu reaktivem Verhalten. Urlaub bedeutet für deinen Hund vor allem eines: eine Pause vom Funktionieren. Es ist seine Chance, runterzufahren, sich neu zu regulieren und mit dir in die Verbindung zu kommen.

Gerade für unsichere, ängstliche oder reaktive Hunde kann ein liebevoll vorbereiteter Urlaub ein Wendepunkt sein und wahre Wunder bewirken – wenn sie erleben:

  • „Ich darf mir Zeit lassen zum Ankommen und Verarbeiten.“
  • „Ich muss nichts leisten und darf das Leben neu entdecken.“
  • „Ich bin nicht alleine, denn mein Mensch passt auch in fremder Umgebung auf mich auf.“

Dann kann jeder Hund zur Ruhe kommen und sich in seinem Tempo neu orientieren. Mit entspanntem Tagesablauf bei ausgeruhten Menschen. Damit aus seiner Angst tiefes Vertrauen wachsen kann – und aus Dauerstress entsteht Verbundenheit.

Selbst bei ausgeglichenen Hunden kann ein Urlaub helfen, uns ganz neue Seiten von sich zu zeigen. Manche Hunde laufen plötzlich mutig durchs Wasser. Andere spielen und springen wieder fröhlich wie ein Welpe. Und viele Hunde entwickeln in dieser Zeit ein besonders tiefes Gefühl der Zugehörigkeit. Du wirst erstaunt sein, wie viel mehr in deinem Hund steckt, wenn du ihm den Raum dazu gibst.

Urlaub mit Hund – Ostsee, Holland oder Allgäu?

Ich denke, deinem Hund ist die Richtung und die Urlaubsgegend egal. Klar, einen Wasserhund machst du an der Ostsee oder in Holland besonders glücklich.

Ein entspannter älterer Hund hat vielleicht mehr Freude bei gemütlichen Wandertouren im Allgäu. Du kennst deinen Hund und wirst den richtigen Urlaubsort für euch finden. Hier noch ein paar Tipps, worauf du achten kannst:

Finde die richtige Unterkunft

Hundefreundlich heißt nicht automatisch hundegerecht! Viele Vermieter werben mit „hundefreundlich“, setzen aber gleichzeitig straffe Regeln, haben steile Treppen oder enge Nachbarschaften. Wenn dein Hund reaktiv, ängstlich oder einfach ruhebedürftig ist, kann das schnell zum Problem werden. Achte deswegen bei der Wahl deiner Urlaubs-Unterkunft auf folgende Kriterien:

  • Eingezäunter Garten – gibt deinem Hund die Möglichkeit, sich frei und sicher zu bewegen.
  • Ruhige Umgebung – ohne Straßenlärm, Kinderspielplatz oder bellende Hunde nebenan ist Gold wert.
  • Ein Gefrierschrank um Fleisch einzufrieren – falls der Supermarkt weiter weg ist.
  • Keine steilen Treppen oder glatten Fliesen in der Unterkunft – das ist besonders wichtig für ältere Hunde oder solche mit Gelenkproblemen.
  • Keine Teuren Möbel oder Parkettböden – das spart dir Ärger und Kosten, falls etwas beschädigt wird.
  • Spaziermöglichkeiten direkt ab der Haustür sind nicht nur praktisch, sondern helfen deinem Hund beim Ankommen.
  • Genug Abstand zu Nachbarn, falls dein Hund unsicher mit Menschen, Kindern oder Hunden ist. Abstand sorgt für mehr Entspannung.

Idealerweise kontaktierst du die Unterkunft vorab, fragst gezielt nach Regeln und Besonderheiten und machst deutlich, dass dir das Wohl deines Hundes am Herzen liegt. Lies Bewertungen im Internet und ruf im Zweifel direkt beim Vermieter an. Ein freundliches Telefonat öffnet oft mehr Türen als jede Buchungsplattform.

Gestalte eure Anreise stressfrei

Mit dem Auto
Die Anreise ist oft die erste große Herausforderung auf dem Weg in den Urlaub. Manche Hunde mögen lange Autofahrten nicht. Andere assoziieren sie mit dem Tierarzt oder mit Trennung. Deshalb ist es wichtig, die Anreise als wichtigen ersten Teil des Urlaubs zu sehen – nicht als notwendiges Übel. Deswegen:

  • Plane regelmäßige Pausen ein – am besten alle 1,5 bis 2 Stunden
  • Lass deinen Hund öfters Wasser trinken ( nicht zu viel auf einmal, um Übelkeit zu vermeiden)
  • Sichere deinen Hund im Auto – mit Gurt, Transportbox oder Trenngitter.
  • Gib ihm Vertrautes – seine Decke, sein Spielzeug, etwas, das nach dir riecht

Mit Bus oder Bahn
Praktiziere das Maulkorb-Training früh genug mit deinem Hund – egal, ob du es jemals brauchst. Dieses Training erfordert viel Geduld! Viele Hunde reagieren gestresst, wenn du es erst kurz vor dem Urlaub trainierst und dann sofort anwenden willst.

Mit dem Flugzeug
Überlege dir das sehr genau und fliege mit deinem Hund nur im absoluten Ausnahmefall! Denn Fliegen ist Stress pur für deinen Hund. Ich weiss das aus eigener Erfahrung – ich habe meine drei Hunde von Bali mit nach Deutschland gebracht – und alle drei waren nach dem Flug total gestört.

Der Frachtraum ist dunkel, extrem laut und oft eiskalt – obwohl mir damals Heizung zugesagt wurde. Ich empfehle dir, bleib lieber auf dem Boden mit deinem Hund. Ausser: Dein Hund wiegt inklusive der Transportbox nicht mehr als 8kg – dann darf er mit in die Kabine und neben dir sitzen.

Packe mit Herz

Beim Packen geht es nicht nur um dein eigenes Gepäck und deine Kleidung. Es geht ganz sehr um die Utensilien für deinen Hund. Ich bin jedes Mal erstaunt, wieviel Platz meine Hündin im Auto beansprucht – denn ich nehme alles mit, damit der Urlaub für sie wirklich schön wird. Damit sie sich sicher und vertraut fühlt, egal wohin wir fahren. Also, je mehr Dinge dein Hund kennt, desto leichter fällt ihm die Eingewöhnung. Das nehme ich mit:

  • Futter- und Wassernäpfe, Faltbarer Napf für unterwegs
  • Transportbox
  • Kotbeutel für alle Fälle
  • Lieblingsspielzeug und Kuscheltier
  • Bett/Decke mit vertrautem Geruch
  • Leine, Schleppleine, Brustgeschirr
  • Regenjacke für Mistwetter
  • Heimtierausweis & Versicherungs-Police
  • Erste-Hilfe-Set für Hunde (Zeckenzange, Wundspray, Verbandszeug)
  • Entspannungshilfen wie Bachblüten oder Kaustangen
  • Zeckenschutz (Neemöl, Neem-Spray)
  • Haferflocken (Für den ersten Tag)
  • Getrocknetes Rinderherz (Lieblings-Leckerlies)
  • Mixer/Pürierer (Für frisches Gemüse)

Was ich nicht mitnehme ist Fleisch oder Gemüse. Das gibt es überall frisch zu kaufen, sogar im Ausland. Besonders im Urlaub kaufe ich größere Mengen am Urlaubsort und friere sie ein. Erstelle dir gerne deine eigene Liste, die du vor jeder Reise durchgehst. So vergisst du nichts Wichtiges.

Urlaub mit Hund am See

Nimm eure Gewohnheiten mit in den Urlaub

Dein Hund fühlt sich in eurem Alltag sicher – er weiss genau, was wo wann passiert. Er kennt seine Futterzeiten und eure Gassirunden. Neue Orte bedeuten für ihn Unsicherheit – aber vertraute Rituale helfen ihm, diese Unsicherheit zu mildern. Was du beibehalten solltest:

  • Ziemlich gleiche Gassi-Zeiten (so gut es geht)
  • Gleiche Fütterungszeiten und Futter
  • Rituale einhalten wie „Nicht betteln am Tisch“ oder „Vor der Tür die Pfoten abputzen“
  • Massagen oder Kuscheleinheiten, die dein Hund liebt
  • Wenn ihr Zuhause Nachmittags immer auf dem Sofa kuschelt, dann mach das auch im Urlaub. Wenn ihr abends gemeinsam draussen sitzt, dann tu es auch am Ferienort.

Solche kleinen Dinge sind für deinen Hund wie Leuchttürme im Nebel. Sie helfen ihm, sich zurechtzufinden – und zeigen ihm: „Alles ist gut. Ich bin sicher.“

Bereite den Urlaub mit Hund gründlich vor

Falls dein Hund sensibel auf Veränderungen reagiert, hilft es ihm sehr, wenn er vorher kleine „Abenteuer“ erleben durfte. Schnupperspaziergänge in fremde Gegenden, mal zum OBI mitgehen, auf einem Bahnsteig sitzen oder Boot fahren. Lass deinen Hund die Erfahrung machen, dass Unbekanntes ihm nicht wehtut.

Pauline in Florenz

Letzten März waren wir mit Pauline, damals gerade mal neun Monate alt, in der Toskana. Ein traumhaft ruhiger Urlaub. Tausend Quadratmeter umzäuntes eigenes Grundstück, sanfte Hügel, Olivenbäume, absolute Idylle. Wir genossen jeden Tag – bis zu dem Moment, als wir dachten: „Lass uns einen Tagesausflug nach Florenz machen.“ Was für ein Fehler!

Ich hatte, zu dieser Jahreszeit, niemals mit diesen Menschenmassen gerechnet! Ponte Vecchio, die Altstadt – es war ein Albtraum. Nicht nur für Pauline, sondern auch für uns. Sie wollte überall hin, jeden Menschen begrüßen, jedes Souvenir am Boden beschnuppern, jeden Hund freundlich anspringen. Und sie war kein Welpe mehr – 25 Kilo pure Energie an der Leine. Mir ist fast der Arm abgefallen.

Es war laut, eng, überfordernd. Wir haben von Florenz nichts gesehen – ich wollte einfach nur wieder weg. Ich liebe Reisen und Abenteuer, aber das war einfach zu viel. Noch nie im Leben habe ich einen derartigen Fluchtinstinkt gespürt. Dieser Ausflug war weder romantisch noch inspirierend – es war purer Stress.

Seitdem weiß ich: Ich gehe nie wieder mit Hund in eine Touristen-Stadt! Keine Altstadt, kein Wochenmarkt, keine Sehenswürdigkeit ist es wert, wenn der Hund überfordert ist – und ich am Ende selbst mit den Nerven am Ende bin.

Meine besten Tipps für deinen Urlaub mit Hund

Ich bin in den letzten 25 Jahren mit vielen Hunden gereist – privat und beruflich. Hier meine besonderen Tipps für dich:

  • Frühaufsteher-Urlaub
    Früh raus, wenn alles noch still ist. Barfuß im Morgentau oder am Strand laufen, dein Hund neben dir. Kein Lärm, keine Begegnungen. Nur Vogelgezwitscher und tiefer Atem. Perfekt für sensible Hunde (und gestresste Menschen).

Stille hat eine besondere Kraft. Dein Hund wird sie lieben. Und du auch.

  • Rückzugs-Urlaub
    Eine Hütte, eine Wiese, ein Wald. Kein WLAN, kein Handy, kein Druck, kein Programm. Nur Natur, Lesen, Schlafen, Streicheln – Sein. Perfekt, um alte Muster loszulassen.

Hier darf alles entspannt sein. Und genau darin liegt die Magie.

  • Ritual-Urlaub
    Jeden Tag zur selben Zeit: Morgenspaziergang, Nachmittagspause, Abendritual. Dein Hund weiß, was kommt – und du auch. Das ist Entschleunigung pur. Ein Gefühl von echter Vertrautheit.

Rituale sind für Hunde wie Geländer für uns Menschen. Sie geben Halt, Struktur und Sicherheit.

Empfehlenswerte Portale für Urlaub mit Hund

Ich liebe Portale, wo ich bei jedem Objekt sofort alle wichtigen Icons sehe, OHNE erst in jedes Objekt reingehen zu müssen und Text zu studieren. Noch mehr liebe ich es, wenn auf den Fotos der Ferienhäuser auch Hunde zu sehen sind. Folgende Portale fand ich am übersichtlichsten:

https://www.hundeurlaub.de | https://www.e-domizil.de | https://www.hometogo.de

Natürliche Produkte für unterwegs

Wir nutzen natürliche Produkte, um unseren Hund sauber und gesund zu halten:

Neemöl – bei Hautirritationen

Neem-ShampooNeemseife – perfekt zum Baden – nach Wald, Strand oder Gelände

Zeckenspray – täglicher Schutz gegen Zecken, Milben, Flöhe

Das solltest du im Urlaub mit Hund vermeiden

So oft höre ich: „Aber der Urlaub ist doch die Gelegenheit, dass mein Hund mal alles lernt!“ Und genau das ist ein Trugschluss. Denn was für dich nach Freiheit und Erholung aussieht, kann für deinen Hund ein einziges Durcheinander sein – wenn du bestimmte Dinge nicht beachtest.

Hier die häufigsten Fehler – und warum du sie unbedingt vermeiden solltest:

Seelisch-emotionale Belastungen für deinen Hund

  • Deinen Hund allein in der Unterkunft lassen – zu früh und zu lange. Selbst der bravste Hund reagiert gestresst, wenn er in einem fremden Raum zurückgelassen wird. Er kennt die Geräusche nicht, weiß nicht, ob du wiederkommst und fühlt sich hilflos. Schon 10 Minuten können ihn verunsichern – und das Vertrauen, das ihr gerade aufbaut, erschüttern.
  • Zu viel Programm pro Tag. Auch wenn du viele Orte sehen willst: Dein Hund braucht Pausen, Rituale, Zeit zum Verarbeiten der neuen Eindrücke. Wenn du morgens wanderst, mittags shoppen gehst und abends noch Freunde triffst, ist das für ihn wie ein Höllentrip. Besser: einen Reiz pro Tag – und viel Raum für Ruhe lassen.
  • Seine Körpersprache übersehen – Gähnen, Züngeln, Kratzen bedeuten: Dein Hund hat Stress! Schalte dann lieber in den Rückwärtsgang und baue Pausen für ihn ein.
  • Zu hohe Erwartungen an dich selbst und deinen Hund. Du musst keine perfekten Urlaubsbilder liefern. Dein Hund muss nicht plötzlich besser hören oder entspannter sein. Urlaub ist keine Prüfung, sondern eine Gelegenheit für Verbindung. Nimm den Druck raus – und du wirst Wunder erleben.

Körperliche Belastungen

  • Begegnungen mit anderen Hunden oder Menschen erzwingen. Nur weil ein anderer Hund süß aussieht oder die Nachbarn freundlich wirken, heißt das nicht, dass dein Hund sie kennenlernen will. Neue Umgebung + neue Menschen + neue Hunde = Stress PUR. Lass ihm den Abstand, den er braucht.
  • Spontan das Futter wechseln. Ein anderes Futter kann den Magen-Darm-Trakt deines Hundes komplett aus dem Takt bringen – gerade unter Stress. Halte dich an Bewährtes. Und wenn du etwas ändern willst, mach das zuhause – nicht im Urlaub.
  • Leine deinen Hund nicht ab in fremder Umgebung. Auch wenn er zu Hause gut hört – in der Fremde fühlt er sich unsicher und könnte aus Panik weglaufen.
  • Den Hund als „Begleitung für alles“ mitnehmen. Ich weiss, es ist schon zu Hause ziemlich blöd, alleine in ein Restaurant zu gehen, in fremder Umgebung erst Recht. Aber sei fair:
    Ein Stadtbummel, der Marktbesuch, das Konzert – überleg dir genau, ob dein Hund das wirklich braucht. Nutze ihn nicht als deinen Gesellschafter! Oft ist es für ihn schöner, in der ruhigen Unterkunft zu bleiben. Idealerweise nicht allein, sondern mit einer zweiten Bezugsperson.

Ein Fehler aus Unachtsamkeit kann Vertrauen kosten – oder euren Urlaub ruinieren. Handle also vorausschauend – aber nicht streng. Führe deinen Hund ruhig und sicher – aber nicht wie eine Helicopter-Mama.

Urlaub mit Hund ist kein Experiment – sondern eine neue Chance

Vielleicht hast du es schon gemerkt: In diesem Artikel geht es gar nicht wirklich um Urlaub mit Hund. Es geht um Nähe und Vertrauen. Um das, was zwischen dir und deinem Hund entsteht, wenn der Alltag mal Pause hat.

Ein gemeinsamer Urlaub ist nicht nur eine nette Abwechslung – er ist ein Fenster in eine andere Art, zusammen zu leben. Ohne Eile und ohne den ständigen Takt aus Erwartung und Verpflichtung.

Du wirst Dinge bemerken, die dir sonst entgehen:

  • Wie dein Hund morgens tiefenentspannt aus dem Fenster schaut.
  • Wie er plötzlich mutig einen neuen Weg erkundet.
  • Wie er sich an dich lehnt, weil er spürt: Hier ist es gut.

Und du wirst dich selbst besser spüren, wenn du atmest und loslässt. Weil du nicht funktionierst, sondern einfach bist. Neben deinem Hund, für ihn und mit ihm.

Urlaub mit Hund ist kein Zufallsding

Es ist die natürlichsten Form, wie wir mit unserem Hund leben können. Ein stilles Innehalten vom lauten Alltag, ein bewusstes Ankommen in einem gemeinsamen Rhythmus – der nicht vom Außen diktiert wird. Urlaub ist eine Rückkehr zu dem, was wirklich zählt:

Gemeinsame Zeit, echte Begegnung, Nähe ohne Erwartung.

Denn manchmal ist genau das der Moment, in dem sich etwas verändert. In dem ihr als Team neu zusammenwachst und euer Vertrauen tiefer wird. Und manchmal beginnt genau dort etwas ganz Neues – selbst wenn eure Beziehung schon viele Jahre besteht.

Deshalb: Lass es ruhig werden. Versuche, langsamer zu werden und lass es euren besten Urlaub sein. Ohne To-do-Liste und Perfektion – sondern mit Liebe und einem offenen Herzen füreinander.

Urlaub mit Hund2025-10-14T20:28:58+02:00

Sei kein Rudelführer für deinen Hund

Bist du noch der Rudelführer für deinen Hund?

Antje Hebel als Rudelführer mit Hund

Immer wieder fragen mich Menschen: „Wie werde ich der Rudelführer für meinen Hund?“ Ich vermute, sie wollen eigentlich wissen: Wie schaffe ich es,

  • dass mein Hund auf mich hört
  • dass er mich versteht und mir vertraut
  • dass er meine Entscheidungen ernstnimmt

Die meisten Menschen wollen heute keine Härte, keine Strenge und keine Gewalt mehr benutzen – aber wie geht dieses Führen eines Hundes? In diesem Beitrag schauen wir gemeinsam hin: Was bedeutet es denn, ein Rudelführer für einen Hund zu sein?
Mach hier den Test – erfüllst du alle Bedingungen?

„Rudelführer beim Hund“ ist veraltet – aber überall noch präsent

Ich werde im folgenden Artikel das Wort Rudelführer beibehalten – auch wenn es biologisch nicht korrekt ist. Hunde sind keine Rudeltiere, wie Wölfe. Sie haben keinen klassischen Anführer. Hunde leben in flexiblen sozialen Gruppen. Dabei führt jeder Hund mal die Gruppe. Je nachdem, wer sich einer Aufgabe oder Situation gerade am besten gewachsen fühlt. Das kann durchaus auch ein junger oder weniger erfahrener Hund sein.

Der Begriff Rudelführer ist in der Hundewelt ja immer noch verbreitet und alle Leser wissen sofort, was damit gemeint ist – deswegen benutze ich ihn jetzt auch. Obwohl inzwischen Begleiter, Beschützer oder Mentor unsere heutige Rolle viel besser beschreibt.

Hier sind meine 5 Regeln für dich, um deinen Hund souverän und verständnisvoll durch’s Leben zu führen. Damit er dich versteht, dir vertraut und deine Entscheidungen befolgt.

#1: Ein Rudelführer behält den Überblick – du auch?

Er ist aufmerksam, konzentriert und handlungsbereit – nicht laut und niemals dominant.

Was heisst das für dich? Wenn du mit deinem Hund spazieren gehst, achte nicht nur auf ihn. Achte auf das Umfeld:

  • Wo kommen Menschen?
  • Wo könnten Fahrräder auftauchen?
  • Wo sind oft andere Hunde, Katzen, Pferde?

Dein Hund muss spüren: Du siehst alles. Du hast Erfahrung. Dir kann er vertrauen.
Bei dir ist er sicher. Dann wird er sich entspannen und dir die Verantwortung und die Entscheidungen gerne überlassen.

Beispiel: Statt deinen Hund ständig zu korrigieren, weil er laut auf andere Hunde reagiert – erkenne die Situation und vermeide sie. Wechsle bewusst die Straßenseite oder stell dich mit ruhiger Körpersprache schützend zwischen ihn und den störenden Artgenossen. Dein Hund ist nicht mit Absicht laut – sondern weil er bei bestimmten Hunden unsicher ist.

#2: Ein Rudelführer ist passiv – aber immer präsent

Er spielt nicht und diskutiert auch nicht – er handelt. Immer zum Wohl der Gruppe.

Was heisst das für dich? Du musst nicht jede Minute mit deinem Hund interagieren oder reden. Deine Präsenz und Aufmerksamkeit zählt. Er will sich bei dir sicher fühlen und sich auf dich verlassen können. Das entsteht nicht durch Dauerquatschen und endlosen Beschäftigungen – sondern durch zuverlässige Präsenz.

Beispiel: Du sitzt im Café, dein Hund liegt neben dir. Du beobachtest ruhig und gelassen, was um euch herum passiert. Aber du greifst natürlich ein, sobald jemand oder etwas deinen Hund stresst – oder Fremde ihm zu nahe kommen. Dein Hund lernt dabei: „Mein Mensch ist ruhig – also bin ich sicher. Falls Gefahr droht, trifft er die richtige Entscheidung und beschützt mich.“

#3: Ein Rudelführer schützt seinen Hund vor Stress und Gefahr

Echte Führung heißt: Grenzen setzen, ohne dominant zu werden.

Was heisst das für dich? Du entscheidest, was für deinen Hund gut ist – und was zu viel wäre. Du hältst ihm alles vom Hals, was ihn verunsichert, ängstigt oder hochfährt.

Beispiel: Ein anderer Mensch mit seinem Hund kommt euch entgegen – dein Hund wirkt unsicher, fiept oder macht sich klein. Du stellst dich zwischen die beiden und kontrollierst die Situation. Vielleicht redest du auch ruhig mit dem anderen Hundebesitzer. Dein Hund merkt: Du passt auf ihn auf. Er kann dir vertrauen und muss nicht selbst die Kontrolle übernehmen.

#4: Ein Rudelführer gibt Erfahrung weiter – nicht Strafe

Ein Hund darf lernen. Fehler machen. Erfahrungen sammeln – aber nie Angst vor dir haben.

Was heisst das für dich? Deine Aufgabe ist es, deinem Hund Erfahrungen zu ermöglichen, die ihn wachsen lassen – mit deiner Rückendeckung. Lass ihn entscheiden, in welcher Situation er sich dir anpasst, oder selber entscheiden muss. Bist du ein guter Rudelführer für deinen Hund, wird er sich immer öfter deinen Entscheidungen anpassen.

Beispiel: Dein Hund zieht an der Leine – und du fällst hin. Du kommentierst das nicht streng und barsch – sondern bleibst ruhig. Du kannst ihn sogar loben, weil er stehenbleibt. Ja, glaub’s nur. Beim nächsten Mal wird dein Hund vorsichtiger sein. Denn mit positiver Resonanz wird er sein Teamgefühl verbessern. Hunde wollen gut und nützlich für ihre Gruppe sein. Sie tun nichts aus Bosheit oder Rache! So funktioniert echtes Lernen und Wachsen.

#5: Rudelführer handeln immer für das Wohl der Gruppe

Sie denken nicht an sich – sondern immer an das große Ganze.

Was heisst das für dich? Du hast immer die richtige Lösung parat und triffst nur Entscheidungen, die deinem Hund guttun – auch wenn sie für DICH unbequem sind.

Beispiel: Du verzichtest auf das Hundetreffen im Park, weil du weißt: Dein Hund überfordert es und macht ihn nervös. Stattdessen geht ihr einen ruhigen Weg, spielt zusammen oder trainiert spielerisch Hundebegegnungen – und habt beide ein gutes Gefühl dabei.

Kommen wir jetzt zu dir …

Bist du dieses Vorbild, dieses Idol, das dein Hund sich wünscht?

In der Natur läuft ja vieles instinktiv – bei uns Menschen bestimmt oft der Kopf über unsere Entscheidungen. Immer wieder höre ich Fragen wie:

„Wie bringe ich meinem Hund bei, dass ich der Chef bin?“

Ganz ehrlich? Gar nicht. Es ist nichts, was man „trainieren“ kann. Es ist etwas, das du ausstrahlen musst. Dein Hund erkennt echte Führungsqualitäten von selbst – du musst sie in dir entwickeln. Wenn du sie hast, folgt dir dein Hund blind – egal, was du entscheidest. Nicht weil du Chef bist, sondern, weil er dich vergöttert.

Wenn du sie nicht lebst, wirst du für deinen Hund einfach nur ein weiterer Begleiter sein. Ein Mitläufer. Das bedeutet: Dein Hund entscheidet alleine, was gut für ihn ist – und was nicht.

So wirst du zu dem Wegbegleiter, den dein Hund so sehr braucht:

Sei immer entspannt und in deiner Mitte
Zuckerbrot und Peitsche – das ist längst vorbei! Dein Hund braucht ein stabiles, zuverlässiges Vorbild. Sei sein Anker und sein Fels in der Brandung, in JEDER Lebenslage. Wenn dein Hund dein bester Freund sein soll – dann behandle ihn auch wie einen besten Freund!

Biete deinem Hund Sicherheit – auch in unklaren Situationen
Statt panisch zu reagieren, wenn dein Hund plötzlich bellt, atme tief durch, schau kurz in Richtung des Reizes und geh gelassen weiter. Dein Hund orientiert sich an deiner ruhigen Energie und nimmt sie an.

Bleibe ruhig und geduldig, auch wenn es schwerfällt
Dein Hund möchte nicht über eine Brücke laufen? Dränge ihn nicht. Zeige ihm erst die Brücke, geh gemeinsam bis zum Rand, warte, gib ihm Zeit. Vielleicht geht er heute nur einen Schritt . Morgen traut er sich vielleicht schon zwei Schritte. Lass ihn die Welt in seinem Tempo entdecken.

Setze klare Strukturen – ohne Druck
Biete deinem Hund immer dieselben Abläufe, z.B. beim Spaziergang: links ins Auto einsteigen, ruhig wieder aussteigen, dann gemeinsam laufen und schnüffeln. Solche Rituale geben Orientierung. Und dein Hund weiß, was ihn erwartet. Zeige Geduld, wenn du neue Strukturen etablierst.

Lobe deinen Hund soviel es geht
Gib deinem Hund immer ein gutes Gefühl, das stärkt seine Bindung an dich. Damit wächst sein Gruppengefühl und er fühlt sich richtig bei dir. Bedenke immer: Hunde kennen kein „falsch“ oder „nein“. Sie reagieren immer instinktiv, ohne zu denken. Und überlege mal, bevor du schimpfst – ist sein Fehler wirklich so schlimm, dass du es nicht verzeihen kannst?

Fehler, die du als Wegbegleiter deines Hundes unbedingt vermeiden solltest

Verlass dich nicht auf Kommandos
Ein „Aus“ funktioniert in Stressmomenten kaum, da es ein dressiertes Verhalten ist. Dein Hund braucht keine Kommandos, sondern will sich an dir orientieren. Sei also sein Freund – nicht sein Kommandeur.

Überfordere deinen Hund (und dich selbst) nicht
Zwinge ihn nicht in Situationen, die er sich noch nicht zutraut oder die ihn ängstigen. Jeder kleine Schritt in Vertrauen zählt mehr als ein großer Sprung mit Angst.

Sei niemals unberechenbar
Einmal darf dein Hund ziehen, einmal nicht. Heute darf er auf’s Sofa, morgen nicht. Heute bist du launisch und laut, morgen unterwirfst du dich ihm. Solche Unklarheiten verunsichern deinen Hund und drängen ihn von dir weg.

Mach keinen Druck – nur weil du gestresst bist
Verzichte auf gemeinsame Aktivitäten oder Spaziergänge, wenn du selber nicht gut drauf bist!!! Gib deinem Hund lieber einen Kauknochen, atme selber tief durch und meditiere ein paar Minuten. Komm bei dir an. Wende dich deinem Hund nur zu, wenn du selber emotional stabil bist. Deine Nervosität würde ihn nur verunsichern. Er wartet gerne eine Stunde auf seinen Spaziergang.

Vergiss die Anderen
Lass dich von anderen Menschen nicht kleinmachen. Und übertrage niemals den daraus entstehenden Frust auf deinen Hund!!! Lerne, dumme Kommentare zu überhören – sie helfen dir im Stress sowieso nicht. Dein Hund braucht dich stabil, mutig und positiv.

Versuche nicht, perfekt zu sein
Dein Hund erwartet keine Perfektion – er will dein Herz spüren. Für ihn bist du Alles, auch mit deinen Irrtümern. Du darfst Fehler machen – denn aus ihnen wirst du lernen. Es gibt im Leben keine Perfektion – Jedes Funkeln bringt auch Schatten.

Wenn das alles nicht reicht

Manchmal braucht ein Hund zusätzliche Unterstützung auf seelischer oder körperlicher Ebene – z. B. bei tiefem emotionalen Stress, bei Ängsten oder innerer Unruhe. Wir sehen das oft bei Strassenhunden und Tierschutzhunden. In unserem Shop auf echt-hundgerecht.de findest du natürliche Unterstützung durch Bachblüten für deinen Hund.

Diese natürlichen Mittel wirken sanft, ohne deinen Hund zu „betäuben“. Auch Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.

Sei kein Rudelführer für deinen Hund2025-06-17T15:19:46+02:00

Impulskontrolle beim Hund trainieren – zuverlässig und kinderleicht

Impulskontrolle beim Hund trainieren: Warum du sie trainieren solltest und wie du das richtig gut hinbekommst

Impulskontrolle beim Hund trainieren

„Oh nein!“ schreit Silke, als ihr Emil sich plötzlich losreißt und in raketenhafter Geschwindigkeit diesem galoppierenden Pferd und seinem Reiter hinterherjagt. Im Bruchteil einer Sekunde bereut sie, dass sie das Training zur Impulskontrolle beim Hund immer wieder verschoben hat.

Silke stehen die Tränen in den Augen – sie ist verzweifelt und schämt sich in Grund und Boden. Zum Glück ist nur der Reiter Zeuge dieser verflixten Situation. Mein Gott, Emil!

Seit Monaten hat Emil diese Macke entwickelt, bewegliche Objekte zu verjagen. Normalerweise sind es Fahrräder oder Autos – und ab heute also auch Pferde. Was wird sein nächstes Opfer werden? Rennende Kinder?

Wenn du auch schon einmal eine so impulsive Reaktion bei deinem Hund erlebt und dich so hilflos wie Silke gefühlt hast, lies unbedingt weiter. Ich erkläre dir hier die Zusammenhänge und wie du deinem Hund helfen kannst, indem du Impulskontrolle beim Hund trainieren gezielt angehst und dadurch solche Situationen in Zukunft vermeidest.

Was ist eigentlich Impulskontrolle beim Hund?

Impulskontrolle bedeutet, dass ein Lebewesen in der Lage ist, seine Handlungen und Emotionen kognitiv zu kontrollieren. Zum Beispiel, wenn meine Mutter bei 35°C Hitze nicht in den erfrischenden Pool springt – weil sie ihre Frisur nicht ruinieren will. So etwas können wir auch als Beherrschung oder Selbstkontrolle bezeichnen.

Diese Beherrschung wird vom präfrontalen Cortex gesteuert – Dem Hirnteil, der für die Planung und Beurteilung einer Situation zuständig ist. Vereinfacht gesagt, wir Menschen verdanken diesem Hirnteil unser logisches Denken:

  • Wir ziehen uns erst aus, bevor wir unter die Dusche gehen.
  • Wir entscheiden, ob wir die gelbe oder die rote Bluse kaufen.
  • Wir beurteilen, ob wir uns im Sommer oder im Winter wohler fühlen.

Hunde können all das leider nicht, weil ihr Gehirn anders aufgebaut ist als unseres.

Ganz schön tricky, diese Impulskontrolle

Das Gegenteil von Selbstkontrolle ist, einem äußeren Reiz spontan nachzugeben. Bei Menschen ist es der Reiz, die Schokolade zu essen – obwohl wir gerade Diät machen. Beim Elefanten ist es der Reiz, mit seinem Fuß nach Wasser zu graben. Beim Hund ist es der Reiz, dem Hasen hinterher zu rennen.

Die Impulse für dieses spontane Reagieren sendet das Limbische System aus – der Teil des Gehirns, der für Belohnung zuständig ist.

Wir alle wissen ja, wie schwer es ist, uns zu beherrschen – und nicht in die duftende Pizza zu beissen. Warum erwarten wir dann diese Beherrschung, also eine Impulskontrolle, beim Hund? Ziemlich unfair, wo wir es doch selbst kaum hinbekommen. Oder?

Da Hunde ihre Emotionen nicht kognitiv erfassen können, sind sie auch nicht in der Lage, diese zu kontrollieren.

Trotzdem wird in fast allen Hundeschulen eine Impulskontrolle beim Hund, auch unter Gewaltanwendung, immer wieder als Gehorsam trainiert und durchgesetzt:

  • Er darf nicht bellen, wenn er draußen ein seltsames Geräusch hört.
  • Er darf nicht an uns hochspringen, wenn er sich freut.
  • Er darf nicht in den Teppich beissen, um seine Angst loszuwerden.

Der Hund soll seine Emotionen gefälligst kontrollieren – so wie wir Menschen es tun: Wenn wir gelangweilt mit dem Partner im Restaurant sitzen oder freudlos unseren Job machen.

Das Gute daran ist: Hunde können zwar ihre Emotionen nicht kontrollieren, dafür aber ihr bewusstes Handeln. Allerdings ganz anders als wir Menschen es von ihnen verlangen. Also lass uns diese Impulskontrolle beim Hund jetzt mal näher betrachten.

Warum Impulskontrolle beim Hund trainieren so wichtig ist

#Im schlimmsten Fall, um Leben zu retten.
Denn in Deutschland starben in den letzten Jahren im Schnitt 4 Menschen jährlich an den Folgen eines Beissvorfalls. Aber es gibt auch weniger traurige Gründe.

#Hunde ohne Impulskontrolle entwickeln schnell Suchtverhalten.
Suchtverhalten entsteht, weil der Hund seinen Launen spontan nachgibt – und weil impulsive Aktionen wie Buddeln, Dauerbellen oder ständiges Belecken des Körpers extrem selbstbelohnend sind. Diese Verhaltensformen wirken oft ekstatisch auf Hunde – sie sind dann nicht mehr ansprechbar und nur schwer wieder davon abzubringen.

#Die Gesellschaft verlangt es von uns
Unsere Mitmenschen, besonders in Städten, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Mehrfamilienhäusern wollen nicht von unseren Hunden angebellt oder angesprungen werden. Sie erwarten, dass wir Impulskontrolle beim Hund trainieren – und ihn jederzeit im Griff haben.

#Hunde mit guter Impulskontrolle sind überall willkommen
Denn einen entspannten Hund, den nichts aus der Ruhe bringt, kannst du immer mit dir mitnehmen. Du bist mit ihm überall willkommen – im Restaurant, in der Berggondel, beim Friseur. Einem ruhigen Hund vertrauen die Menschen.

Der Nachteil:Alle wollen diese gemütlichen Fellbündel knuddeln – oder am liebsten gleich mit nach Hause nehmen. Alles im Leben hat eben einen Haken …

#Die Mensch-Hund-Bindung wird inniger und stabiler
Wir selber sind entspannter, wenn wir wissen, unser Hund reagiert niemals auf Hunde, Menschen oder Wild. Das gibt uns ein richtig gutes Gefühl.

Das Resultat: Unser Körper bildet KEINE Stresshormone in diesen Stressmomenten. Vielleicht erzeugen wir sogar Wohlfühlhormone. Das spürt unser Hund, fühlt sich sofort sicher bei uns – und bleibt selber ganz ruhig. Egal, wer oder was uns begegnet.

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Impulsiver Hund

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Damit dein Hund endlich entspannt reagiert:
Bei Hunden, Menschen, oder anderen Tieren, am Gartenzaun, im Treppenhaus, im Auto, am Fenster.

Und wir machen 2 Übungen live zusammen

Wie kannst du eine Impulskontrolle beim Hund trainieren?

Bevor wir mit unserem Hund Impulskontrolle trainieren, sollten wir einen sehr wichtigen Punkt beachten: Impulskontrolle muss IMMER die Entscheidung des Hundes sein, also von ihm selbst gewollt sein, um seine Handlungen zu kontrollieren!

Der Hund muss aus alten (unangenehmen) Erfahrungen lernen und deswegen seine Strategie, also sein Vorgehen, ändern wollen – Weil ihm das Alternativverhalten

  • Einen größeren Nutzen bietet
  • Schneller zum Ziel führt oder
  • Weniger Energie (Anstrengung) erfordert

Impulskontrolle ist nicht, dem Hund etwas zu verbieten oder ihn zu einem bestimmten Verhaltensweisen zu zwingen!

Ein Beispiel für natürliche Impulskontrolle beim Hund

Der Hund sieht einen Hasen und jagt ihm temperamentvoll hinterher. Folge: Der Hase ist weg. (Unangenehme Erfahrung)

Weil der Hund Hunger hat, versucht er irgendwann eine andere Strategie:

Er schleicht sich vorsichtiger an und setzt erst zum Sprung an, wenn er nahe genug ist, um den Hasen wirklich zu erwischen. Dieses neue Verhalten bietet dem Hund also einen enormen Nutzen, geht schneller und kostet ihn weniger Energie.

Der Hund entscheidet sich also selbst für eine Impulskontrolle (warten, beobachten, anschleichen). Und weil ihm das enorme Vorteile bringt (er ist satt und wird überleben), wendet er beim Jagen künftig IMMER diese Impulskontrolle an. Der Effekt ist dann Freude und Zufriedenheit – denn er weiss jetzt, wie er immer satt wird.

Wenn wir Menschen die Impulskontrolle beim Hund derart positiv aufbauen, haben wir bald zuverlässige Erfolge.

Leider wird beim Training der Impulskontrolle heute immer noch mit Gewalt, Dominanz und Korrektur gearbeitet. Er bekommt “Sitz”, “Bleib” und “Aus” eingetrichtert, bis zum Geht-nicht-mehr.

Das Ergebnis: Der Hund kontrolliert alle seine Reflexe, verspannt und verliert seine Lebensfreude – aus Angst vor der Bestrafung. Das Ergebnis ist dann ein verhaltensgestörter Hund, der emotional reagiert und ausrastet. Weil er emotionale Impulse eben NICHT steuern kann.

Ein Beispiel für unnatürliche Impulskontrolle beim Hund

Nehmen wir mal das Apportiertraining:

Dabei soll der Hund ein Objekt zurückbringen, vor dem Menschen vorsitzen und warten, bis er das Objekt abgenommen bekommt. Viele Hunde lassen dieses Objekt (meist ein hartes Bringholz) aber viel zu früh fallen.

Um diesen Impuls des ‚Loslassens’ zu unterbinden und das Holz mittels Impulskontrolle lange zu halten, ist in vielen Hundeschulen diese Praktik üblich:

Dem Hund wird das harte Holz ins Maul gelegt, dann die Schnauze fest zugedrückt. Dabei brüllt der Mensch ihn ununterbrochen an: „Halten!“, „Halten!“, „Halten!“

Was glaubst du, lernt der Hund aus dieser Erfahrung? Ich behaupte, es gibt viel bessere und erfolgreichere Möglichkeiten, Impulskontrolle beim Hund zu trainieren. Ich gebe dir hier mal ein paar Ideen.

3 hundefreundliche Wege, um impulsives Verhalten bei deinem Hund zu reduzieren

Um Impulskontrolle beim Hund zu trainieren, sollten wir sehr sensibel vorgehen und brauchen vor allem Geduld. Wenn wir Menschen uns diese Mühe machen, kann jeder Hund lernen, seine impulsiven Reaktionen zu kontrollieren. Hier sind meine drei erfolgreichsten Wege:

  • Wir konditionieren ein alternatives Verhalten
  • Wir sensibilisieren den Hund auf den Stressauslöser
  • Wir trainieren die ‚Alles Meine‘ Situation

Nehmen wir diese drei Möglichkeiten einmal unter die Lupe.

#1 Alternatives Verhalten trainieren

Das bedeutet, dass dein Hund schrittweise lernt, in bestimmten Situationen anders zu reagieren, als er es bis jetzt gewohnt war.

Ein Beispiel:
Statt die Besucher freudig anzuspringen, begreift der Hund, dass es viel vorteilhafter ist, wenn er sich in diesem Moment auf DICH fokussiert, statt auf die Gäste.

Das funktioniert auch sehr gut, wenn du dich in diesen Momenten interessant machst – statt den Hund mit „Nein“ in ein ‘Sitz’ zu bringen oder ihn auf seine Decke zu schicken.

Der Vorteil:

  • Wenn wir Impulskontrolle beim Hund mit alternativem Verhalten trainieren wollen, geht das am besten mit Futter. Das wird natürlich wieder reduziert – sobald der Hund begriffen hat, dass er ohne Hochdrehen auch zum Ziel kommt.

Der Nachteil:

  • Du brauchst in den meisten Fällen Helfer oder echte Probanden. Denn es ist nicht effektiv mit zufälligen Passanten, fremden Kindern oder wilden Katzen zu arbeiten
  • Sehr gestresste Hunde nehmen oft kein Futter an. In dem Fall müssen wir den Hund erst mit Spielen entspannen oder mit einer leichteren Alternativübung beginnen. Das funktioniert gut, da die meisten Hunde sowieso mehrere Baustellen haben.

#2 Den Hund auf den Stressauslöser sensibilisieren

Das bedeutet nichts anderes, als deinen Hund ganz langsam an bestimmte stressige Situationen zu gewöhnen.

Ein Beispiel:
Wenn dein Hund Pferde auf einer Koppel anbellt, dann hat er sehr wahrscheinlich Angst vor diesen Tieren. Du lässt ihn dann ganz langsam die Erfahrung machen, dass die Pferde für ihn keine Gefahr sind.

Auch die Sensibilisierung funktioniert am besten mit Futter. Das kannst du mit allen Objekten, Menschen oder anderen Lebewesen üben, die bei deinem Hund Stress verursachen.

Der Vorteil:

  • Du bist unabhängig und brauchst keine Helfer. Damit bestimmst du selber, wann, wo oder wie lange du mit deinem Hund übst.

Der Nachteil:

  • Impulskontrolle beim Hund mittels Sensibilisierung zu üben kann sehr lange dauern. Einfach, weil Hunde nicht auf Anhieb Vertrauen und Selbstsicherheit aufbauen. Das gilt besonders bei Tierschutzhunden.
  • Es kann öfters zu Rückfällen und Misserfolgen kommen, weil die Auslöser beim Üben nicht immer gleichmäßig intensiv erscheinen.
  • Du bist abhängig vom Umfeld. Du kannst die Stressmomente oftmals nicht selbst inszenieren. Denn: Wenn dein Hund aggressiv auf Straßenbahnen reagiert, musst du mit Straßenbahnen arbeiten. Wenn er auf Katzen reagiert, brauchst du Katzen. Wenn er auf Kinder reagiert, brauchst du die passenden Kinder.

#3 Die Übung ‚Alles Meine‘ trainieren

Dabei nutzen wir ein Spielzeug, Futter oder ein Stofftier als stumme Beteiligte. Unser Hund soll lernen, dieses Objekt zu ignorieren – dieses Ding also weder als Gefahr noch als Motivation zu sehen.

Ein Beispiel:
Du wirfst ein Spielzeug vor dich und deinen Hund und blockierst ihn sofort mit deinem Körper. Damit versteht dein Hund, dass er nicht zum Spielzeug hingehen soll. Bleibt er ruhig, kannst du ihn loben und freudig von dem Spielzeug wegführen. Sollte er impulsiv werden, wartest du, bis er sich beruhigt.

Diese Übung ist ähnlich wie die Übung zum alternativen Verhalten. Allerdings können wir mit diesem greifbaren Gegenstand jede Situation beliebig inszenieren – je nachdem, wie es unser Hund gerade braucht. Es können also auch ein Knochen, ein Schuh oder eine Puppe als Kinder-Ersatz zum Einsatz kommen.

Die Vorteile:

  • Du bist unabhängig und nicht auf Helfer oder das Umfeld angewiesen.
  • Du kannst alle möglichen Objekte einsetzen – je nachdem, worauf dein Hund gerne impulsiv reagiert. Futterschüssel, Socken, Putzlappen …
  • Du bestimmst den Abstand zum Objekt und damit die Intensität des Trainings.
  • Du kannst diese Impulskontrolle beim Hund Zuhause oder im eigenen Garten trainieren: Sollte dein Hund Essen vom Tisch klauen – übst du diese Impulskontrolle beim Hund an deinem Couchtisch.

Der Nachteil:

  • Es kann eine Weile dauern, bis ein Hund das Interesse an Sachen verliert, die ihn bis heute hochschaukeln. Dabei ist es egal, ob sie ihm Angst machen oder ob er sie begehrt.

Du siehst, Impulskontrolle beim Hund zu trainieren kann uns Menschen herausfordern – denn Hunde haben meist mehr Geduld und auch mehr Zeit als wir. Deswegen hier noch meine besonderen Tipps für dich.

Meine besten Tipps für dich und deinen Hund

Arbeite entweder an der Entfernung oder an der Intensität. Niemals an beiden Punkten gleichzeitig. Angenommen, dein Hund reagiert impulsiv auf andere Hunde. Dann kannst du entweder mit großer Entfernung seine Impulskontrolle trainieren, oder mit nur einem Helfer-Hund – aber niemals mit beiden Elementen.

# Impulskontrolle beim Hund trainierenBeginne immer mit dem leichtesten Problem
Falls dein Hund mehrere Baustellen hat, beginne mit dem Problem, das weniger Impulskontrolle erfordert. Starte nicht gleich mit seinen heftigsten Impulsen.

# Impulskontrolle beim Hund trainierenLass euch Zeit! Wenn es langweilig aussieht, machst du es richtig
In meinem Online-Kurs zur Impulskontrolle erkläre ich es immer wieder – Je ruhiger dein Hund beim Training bleibt, desto eher siehst du Erfolge.

# Impulskontrolle beim Hund trainierenHalte die Übungszeiten kurz
Fünf Minuten ohne in Stress zu fallen, sind für dich und deinen Hund effektiver als 30 Minuten Training, in denen dein Hund 2 x ausrastet und seine Impulskontrolle verliert.

# Impulskontrolle beim Hund trainierenVermeide, die Stressgrenze zu überschreiten
Freu dich über jede Sekunde, die dein Hund im Stress ganz ruhig erträgt – ohne seine Stressgrenze zu überschreiten. Denn jedes Mal, wenn er unerwartet impulsiv reagiert, beginnst du wieder von vorne, seine Impulskontrolle zu trainieren.

# Impulskontrolle beim Hund trainierenAchte auf dein Timing
Wenn du Impulskontrolle beim Hund trainieren willst, musst DU selber ganz im Hier und Jetzt sein. Da ist kein Handy und da geht auch keine Freundin mit euch mit. Nur du und dein Hund. Denn im Stress musst du immer genau eine Sekunde schneller sein als dein Hund – um seine Impulskontrolle zu steuern und ihn abzulenken und zur Entspannung zu bringen.

# Impulskontrolle beim Hund trainierenAchte auf die Ernährung deines Hundes
Impulskontrolle trainieren benötigt viel Konzentration – und damit Energie vom Hund. Das kannst du mit ballaststoffreichem Futter oder Leckerlies unterstützen. Hilfreich für deinen Hund sind besonders Haferflocken, Kokosraspel, Chia-Samen, Karotten, Rote Beete oder Haselnüsse.

# Impulskontrolle beim Hund trainierenÄndere die Situation, nicht deinen Hund
Merke: Du kannst deinen Hund nicht ändern – erst recht nicht seine emotionalen Reaktionen. Aber du kannst die Situation und das Umfeld ändern.

 

Ein Beispiel:
Trainieren wir mal Impulskontrolle beim Hund an der Wohnungstür:

Du willst mit deinem Hund Gassi gehen und er dreht schon hoch, wenn du nur Richtung Wohnungstüre hinschaust. Sobald du deine Jacke anziehst, ist dein Hund nicht mehr zu bändigen – er will raus, mit aller Gewalt!

Unser übliches Vorgehen mit traditioneller Impulskontrolle beim Hund:

  • Wir Schimpfen
  • Wir verlangen ein „Sitz“ (was er jetzt nicht tun wird)
  • Wir halten den Hund zurück und stemmen unser Gewicht gegen ihn

Das alles sind veraltete Massnahmen aus der traditionellen Impulskontrolle auf Hundeplätzen und in Hundevereinen. Wir können das heute viel besser.

Alternative Impulskontrolle trainieren könnte so ablaufen:

Statt zu schimpfen oder „Sitz“ zu verlangen, wirfst du schmackhafte Leckerlies oder versteckst sie schnell im Flur.

Lerneffekt für den Hund: Der ‚Nach-draussen-Drang‘ beim Hund wird schwächer. Er erkennt von selbst: ‘Drinnen’ ist auch interessant – Ruhe und Impulskontrolle lohnen sich für mich. Und damit ist es die Entscheidung des Hundes, dass Geduld ihm mehr bringt als Aufregung.

Das mag nicht sofort perfekt funktionieren. Aber mit etwas Geduld bleibt der Hund allmählich immer ruhiger und der Spaziergang startet entspannt an der Haustür – ohne Schimpfen, Gewalt oder Widerstand.

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Impulsiver Hund

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Damit dein Hund endlich entspannt reagiert:

Bei Hunden, Menschen, oder anderen Tieren, am Gartenzaun, im Treppenhaus, im Auto, am Fenster.

Und wir machen 2 Übungen live zusammen

Wie du mein Wissen nutzen und die Impulskontrolle beim Hund trainieren kannst

Ich bin ja schon etliche Jahre mit impulsiven Hunden zugange. Aber ich brauche weder Halti noch Stachelhalsband. Ich nutze meinen Verstand und mein Bauchgefühl, um den Hund zum Umdenken zu motivieren. Dann braucht es nur noch etwas Geduld und Verständnis für die Emotionen des Hundes. Fertig.

Wie das geht, kannst du bei mir lernen. In meinem Online-Kurs „Impulsiver Hund“ gebe ich dir alles, was ich über Impulskontrolle beim Hund weiss – und das ist eine Menge.

Aber das Beste ist: Impulskontrolle beim Hund zu trainieren ist soooo kinderleicht:

  • Wenn wir einfach denken wie ein Hund
  • Wenn wir KEINE Wissenschaft aus seinen Impulsen machen
  • Wenn wir eine klare Struktur für’s Training haben

Im Kurs „Impulsiver Hund“ findest du (fast) alle Stressmomente bei Hunden, die ein Training der Impulskontrolle sinnvoll machen. Stressmomente mit Hunden, anderen Tieren, wie Katzen, anderen Menschen, fahrenden Objekten oder Stress im Mehrfamilienhaus. Lass dich überraschen.

Was du auf keinen Fall tun solltest, falls dein Hund impulsiv reagiert und ausrastet

Wir wissen alle, dass natürliche Reflexe nicht oder nur sehr schwer gesteuert werden können.

Wenn dir unerwartet jemand auf den Fuß tritt, sagst du „Aua“ oder zeigst blitzartige, körperliche Reaktionen, um denjenigen abzuwehren. Da überlegst du nicht, ob deine Reaktion höflich ist oder du dem Tretenden wehtust.

Unseren Hunden geht es genauso. Trotzdem ist es überall im Hundetraining noch üblich, dass der Hund einen natürlichen Reflex durch ein antrainiertes, künstliches Verhalten ersetzen soll. Eine Höchstleistung, die nicht einmal wir Menschen zustandebringen! Wie soll das dann ein Hund beherrschen?

Folgende Übungen habe ich komplett aus meinem Training zu Impulskontrolle gestrichen:

  • Jede Form von Disziplin (Nein, Sitz, Bleib verlangen) – das weckt im Hund nur Widerstand, Stress und Frust.
  • Vor dem Napf warten, bevor er fressen darf – Bewirkt oft nur das Gegenteil und schürt eher eine Futteraggression beim Hund.
  • Erzwungener, antrainierter Augenkontakt – ist absolut untypisch für Tiere, denn Augenkontakt aktiviert die Sinne.
  • Vermeide Starre und Verspannung im Hund, weil er deine Forderungen nicht versteht – Sein Körper, Geist und Seele müssen lebendig und in Bewegung bleiben dürfen.
  • Der Mensch ist immer vorn und zuerst dran – Völlig unsinnig bei Hunden und Hundegruppen.

Es ist eigentlich alles ganz einfach – wenn wir Menschen es nicht verkomplizieren würden. Der Hund wartet doch auf unsere Tipps und Ideen, um seine Impulskontrolle zu trainieren.

Er will durch Alternativverhalten lernen, was für ihn vorteilhafter ist … weil er dann sein Ziel schneller erreicht oder weil es ihn weniger Energie kostet. Hunde lernen durch Versuch und Irrtum. Wir müssen ihnen nur die Wahlmöglichkeiten zum Entscheiden bereitstellen – statt ihnen jeden Schritt vorzuschreiben. Deswegen:

Beginne bei DIR – erwarte nichts von deinem Hund!

Und hier noch eine wichtige Frage, die mir immer wieder gestellt wird:

Wie wichtig ist Impulskontrolle bei Welpen?

Ich behaupte, gar nicht! Oder zumindest nur dann, wenn der Welpe selber oder sein Umfeld in Gefahr gerät. In allen anderen Momenten ist es viel effektiver, Situationen so zu gestalten, dass der Welpe gar nicht erst falsch oder impulsiv reagieren kann.

Aber „Vermeiden“ ist natürlich aufwändiger als zu schimpfen oder den Hund für seine impulsiven Reaktionen zu bestrafen.

Der übliche Tipp zur Impulskontrolle beim Welpen: „Beginne bereits im Welpenalter mit dominanten Kommandos wie ‚Sitz‘ und ‚Warte‘, um seine Impulskontrolle zu fördern.“

Falscher können Menschen nicht denken. Derartig frühe Disziplin und Einengung fördern bestenfalls Stress und Frust im Welpen, denn er kann diese Forderungen überhaupt nicht nachvollziehen. Lerneffekt gleich Null.

Besonders beim Welpen ist ein Lernen durch eigene Erfahrungen extrem wichtig. Sie wollen wissen, wem sie in der Familie vertrauen können, wer für sie verantwortlich ist oder wem sie im Stress unbedingt folgen müssen – weil es der cleverste in der Familie ist.

“Sitz” oder “Bleib” stehen bei keinem Welpen auf der Agenda!

Ich erklär’s dir mal am Beispiel des Alleinebleibens:

Zuerst einmal, schimpfe nicht, wenn dein Welpe dir ständig folgt – wenn er überall mit hin will, statt alleine auf dich zu warten. Mach dir die Mühe, ihn frühzeitig an das Alleinebleiben zu gewöhnen. So könnte es ablaufen:

  1. Gehe oft in Richtung der Tür, zeig deinem Hund die erhobene, offene Hand, sage im normalen Ton „bleib da“ und schließe die Tür hinter dir.
  2. Komme nach ein paar Sekunden wieder herein und mach irgendetwas – ohne den Welpen zu beachten.

Das machst du mehrmals am Tag und steigerst wöchentlich sekundenweise deine Zeit hinter der Türe.

Damit macht dein Welpe eine wichtige Erfahrung: Mein Mensch kommt immer zu mir zurück.

Du brauchst nie zu schimpfen und dein Welpe lernt eine wichtige Lektion für sein Leben – ganz nebenbei und spielerisch.

Nachteil: Es kostet mehr Zeit und Geduld als passives Abwarten und Schimpfen.

Was mir persönlich am Herzen liegt

Wir alle wünschen uns einen Hund, der immer und überall gelassen reagiert und sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. Für mich ist das aber nicht eine Folge, weil wir streng sind, Disziplin verlangen und Impulskontrolle beim Hund trainieren.

Für mich ist ein entspannter Hund das Ergebnis einer guten Sozialisierung, einer engen Bindung zu seiner Familie und eines absoluten Vertrauens zu und von seinen Menschen.

Wenn ein Hund aus bestimmten Gründen gestresst und impulsiv ist, müssen wir ihm helfen, sich selbst wieder zu regulieren und zur Ruhe zu kommen. Das kann er nämlich nicht alleine.

Wir können bei gestressten Hunden eine Impulskontrolle trainieren – aber immer nur im Sinne des Hundes. Niemals nach unseren eigenen Bedürfnissen.

Mit Geduld, Fantasie und positiver Bestärkung kannst auch du eine erfolgreiche Impulskontrolle bei deinem Hund aufbauen. Es wird euer Weg zu einer tiefen Bindung von Herz zu Herz.

Impulskontrolle beim Hund trainieren – zuverlässig und kinderleicht2025-06-17T15:21:06+02:00

Straßenhunde adoptieren – Diese Fakten solltest du wissen

Strassenhunde adoptieren - das solltest du über ihr Verhalten wissen

Du willst einen der vielen Strassenhunde adoptieren? Dann solltest du alles über ihre Verhaltens-Besonderheiten wissen:

Strassenhunde adoptieren – was du wissen solltest

Kennst du es auch, dieses tagelange Überlegen, ob du einen dieser vielen traurigen Strassenhunde adoptieren sollst? Weil du zweifelst, ob du ihm gerecht werden kannst? Weil du Angst hast, dass er Verhaltensprobleme mitbringt, die dich überfordern? Dann lies jetzt weiter – und du findest Antworten auf deine Fragen. Hier erfährst du, auf welche 3 Verhaltens-Besonderheiten du vorbereitet sein solltest, wenn du einen Strassenhund adoptierst.

Was sind Strassenhunde?

Zum besseren Verständnis möchte ich den Begriff Strassenhunde einmal definieren. Es handelt sich dabei nicht um Hunde, die aus Schicksalsgründen auf der Strasse leben. Strassenhunde sind keine Streuner.

Strassenhunde leben alleine – meist an einem festen Platz, in der Nähe von Restaurants oder Hotels. Oft halten sie sich vor einem bestimmten Grundstück auf und bekommen von den dortigen Menschen Abfälle hingeworfen. Diese Menschen bezeichnen einen solchen Hund sogar als mein Hund – weil er das Grundstück bewacht und impulsiv bellt, sobald Fremde kommen.

Eine enge Bindung zwischen Mensch und Hund besteht jedoch nicht. Der Hund ist da, beseitigt Essensreste, aber für sein Wohlergehen oder seine Gesundheit fühlt sich niemand verantwortlich.

Wir können sagen: Strassenhunde sind Hunde, die seit Generationen keine echte Bindung zu Menschen hatten. Im Gegenteil – oft meiden sie Menschen, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Es ist in vielen Ländern leider normal, dass Hunde getreten, verbrüht oder mit Steinen beworfen werden.

Was macht Strassenhunde besonders?

Strassenhunde unterscheiden sich oft auch optisch von gezüchteten Hunderassen. Ihre Genetik ist meist noch pur und unvermischt – ähnlich wie bei einem Urhund. Besonders rein erhaltene Strassenhund-Populationen findet man beispielsweise auf Bali. Wissenschaftler haben vor wenigen Jahren herausgefunden, dass die dortigen Hunde genetisch sehr nah am ursprünglichen Hund sind.

Wenn du dich dazu entscheidest, einen Strassenhund zu adoptieren, solltest du dir bewusst sein, dass du nicht nur einem Hund ein Zuhause gibst, sondern auch einem Tier, das vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben Vertrauen zu einem Menschen aufbauen kann.

Fazit: Pudel, Labradore oder Terrier, die ihren Besitzer verloren haben, ausgesetzt wurden oder alleine auf Strassen herumirren sind keine Strassenhunde. Es sind einfach nur Streuner. Ihre Genetik wurde vom Menschen verändert. Sie sind und bleiben gezüchtete Hunde oder deren Vermischungen – auch wenn sie auf der Straße leben.

DAS solltest du wissen, bevor du einen der Strassenhunde adoptieren tust

Menschen, die Strassenhunde adoptieren, wollen helfen und einem Hund Gutes tun. Wir müssen uns aber im Klaren sein, dass Strassenhunde vom ersten Tag ihres Lebens nur auf eine einzige Sache konditioniert werden: ÜBERLEBEN.

  • Sie müssen sich schon in frühester Kindheit ihr Futter selber besorgen
  • Sie sind den Elementen schutzlos ausgesetzt
  • Sie finden nirgendwo Hilfe oder Sicherheit

Diese Prägung bestimmt den Charakter und das Gemüt eines Strassenhundes. Sie sind oft hochgradig gestresst, weil sie ständig aufpassen müssen, was um sie herum passiert. Diese Hunde kommen kaum zur Ruhe. Entspannung und Vertrauen sind für sie Fremdwörter.

Wenn dann noch negative Erfahrungen dazukommen, wie: Mobbing durch Artgenossen oder Quälereien durch Menschen – dann zeigt sich das oft ein Leben lang in Form von Angst, die oft zu großem Misstrauen oder auch Aggression führt.

Deswegen möchte ich die intensivsten Verhaltensformen bei Strassenhunden hier einmal unter die Lupe nehmen.

Die 3 Besonderheiten im Verhalten von Strassenhunden

Bei meiner langjährigen Arbeit mit den Strassenhunden von Bali habe ich die intensivsten Hunde-Charaktere kennengelernt. Ich wurde verbellt und auch gebissen. Nicht etwa, weil die Strassenhunde mich nicht mochten. Ihre impulsiven Reaktionen waren vom Schicksal konditioniert – sie waren fast alle extrem skeptisch und vorsichtig. Logisch. Denn eine einzige falsche Entscheidung kann für Strassenhunde den Tod bedeuten.

Im Grunde ihres Wesens sind Strassenhunde hoch sensibel und überhaupt nicht aggressiv. Aber sie sind beiss-bereit, sobald sie sich angegriffen fühlen. Ihr Umfeld und ihre Lebenserfahrungen haben 3 Verhaltensformen besonders geprägt:

  • Misstrauen
  • Angst
  • Aggression

Intensives Verhalten entwickelt sich progressiv. Vom Misstrauen über Angst zur Aggression. Deswegen beschnuppern wir diese drei Verhaltensmuster jetzt einmal näher.

1 Woran du einen misstrauischen Strassenhund erkennst

Hunde, wie Menschen, sind in neuen Situationen vorsichtig. Ein gesundes Misstrauen bewahrt sie vor Fehlern und Gefahren. Das gilt ganz besonders für Strassenhunde, die negative Lebenserfahrungen gemacht haben. Sie sind dann sehr vorsichtig und überlegen jeden Schritt erst dreimal bevor sie handeln. Ich erkläre es dir am Beispiel von Mama Gus – eine Strassenhündin auf Bali, der mein ganzes Herz gehörte. Vielleicht kennst du die Geschichte ja schon aus meinem Buch Herz über Kopf.

Misstrauen ist wie ein sechster Sinn

Wir wollten Mama Gus ein Halsband umlegen, um bösen Menschen zu demonstrieren: Dieser Hund hat einen Besitzer. Das sollte die Hundefänger abschrecken – und die Überlebens-Chance für Mama Gus steigern.

Mama Gus war zutraulich, ließ sich immer von mir streicheln oder füttern. Ihr ein Halsband umzulegen sollte einfach sein. Falsch gedacht!

Als ich an dem Tag versuchte sie zu berühren, wich sie skeptisch zurück. Das hat mich erstaunt und ich dachte: Warum tut sie das? Spürt sie etwa meine innere Anspannung? Aber in dem Moment war alles schon zu spät. Diese Aktion war wichtig für die Sicherheit dieses Strassenhundes. Ich wollte es nicht vermasseln – und es ging prompt schief. Warum?

Das Halsband in meiner Hand hat Mama Gus sofort alarmiert. Und durch meine eigene Angespanntheit wirkte ich wohl nicht mehr so unbeschwert wie sonst immer. Beides waren für den Strassenhund klare Gründe, extrem vorsichtig zu sein – obwohl sie mich gut kannte. Doch, jemanden zu kennen reicht einem Strassenhund nicht aus, um ihm auch voll zu vertrauen. Erst mit Hilfe der Balinesin, bei der Mama Gus lebte, konnten wir ihr das Halsband endlich umlegen.

Strassenhunde adoptieren: So erkennst du Misstrauen bei deinem adoptierten Strassenhund

Der misstrauische Hund ist übervorsichtig und skeptische gegen alles Neue und Unbekannte. Egal ob es ein unbekannter Spazierweg ist, fremde Menschen oder zweifelhafte Objekte. Er ist einerseits neugierig, wagt sich aber andrerseits nicht richtig heran:

  • Er beobachtet lieber aus der Entfernung
  • Er hält gerne Abstand von allem
  • Er braucht keine Hundefreunde
  • Er lässt sich nicht auf Unbekanntes ein
  • Er traut sich nicht, eigene Entscheidungen zu treffen
  • Er hat oft nicht einmal den Mut, sich zu verteidigen
  • Er beschwert sich nicht und fordert nichts
  • Er ist der geborene Mitläufer

Wie du deinem misstrauischen Strassenhund Vertrauen ins Leben gibst

Das Wichtigste, wenn du dich entscheidest, Strassenhunde zu adoptieren, ist, dass du ihr uneingeschränktes Vertrauen gewinnst. Verhalte dich zunächst möglichst unauffällig und gib dem Hund die Zeit, die er braucht, um sich an dich zu gewöhnen. Steigere die Intensität deiner Körpersprache nur langsam, damit deine Mimik und Bewegungen deinen Strassenhund nicht überfordern.

  • Rede sanft, erzähle ihm leise dein ganzes Leben
  • Mach keine unkontrollierten Bewegungen oder Gymnastik vor ihm
  • Lass dich nie aus der Ruhe bringen
  • Nicke ihm immer mal zu und lächle motivierend
  • Gehe beherzt an für ihn fremde Menschen oder Objekte heran und berühre sie mutig
  • Schnüffle in fremder Umgebung, wie Hunde auch, mal an Bäumen oder Pflanzen
  • Laufe möglichst vor deinem Hund, das gibt ihm Sicherheit
  • Triff alle Entscheidungen für ihn – wann, was, wie gemacht wird.

Misstrauische Hunde sind dankbar für klare Strukturen. Also feste Fütterungszeiten, immer den gleichen Platz im Auto, den gleichen Hundefriseur, immer wieder bekannte Wege gehen usw. Das macht es deinem Hund einfach, Vertrauen ins Leben, zu dir und zu sich selbst zu finden.

Der Strassenhund Mama Gus in Bali
Mama Gus - meine wunderbare Strassenhündin in Bali

2 Dein Strassenhund zeigt Angst-Verhalten? Meine besten Tipps für dich, wenn du einen Strassenhunde adoptieren möchtest

Angst ist die schlimmste Form von Stress beim Hund – und am schwierigsten zu überwinden. Angsthunde brauchen enorm viel Verständnis, Liebe und Geduld. Die meisten Menschen sind bereit ihrem neuen Strassenhund all das zu geben. Doch leider reicht das nicht aus, um einen Hund aus seiner Angst herauszuführen.

Daran erkennst du Angst bei deinem Strassenhund

  • Er will nicht angefasst werden
  • Er kann dich nicht anschauen
  • Er isoliert sich, meidet Nähe
  • Er will nicht raus, verweigert Spaziergänge
  • Er verbellt/attackiert Besucher
  • Er kann nicht spielen
  • Er frisst gierig oder sehr zaghaft
  • Er schläft schlecht oder kaum

Um einmal die wichtigsten Verhaltens-Merkmale zu nennen. Dazu kommt noch die eindeutige Körpersprache: Geduckte Haltung, Rute eingezogen, Kopf gesenkt.
Der Anblick ist einfach herzerweichend und zum Weinen. Denn, wie gesagt: Liebe und Geduld nützen solchen Hunden nur sehr wenig, um ihre Erstarrung zu überwinden und Vertrauen ins Leben zu finden.

Wie du deinem ängstlichen Strassenhund helfen kannst

Bitte nimm Angst bei deinem Hund nicht auf die leichte Schulter. Vielleicht zeigt dein Strassenhund nur schwache Symptome: Er ist nur sehr ruhig und zurückgezogen – Das interpretieren wir Menschen gerne als besonders brav. Wie fatal.

Denn ein Hund in Angst steht permanent unter Stress – Er ist ununterbrochen in Kampf- oder Fluchtbereitschaft. Kein schönes Leben. Ausser Verständnis, Liebe und Geduld empfehle ich dir folgendes:

  • Lobe ihn für alles, was dein Strassenhund tut – für jeden Pups.
  • Rede völlig normal mit ihm – Keine Babysprache
  • Verzichte auf Hundeschule, Kommandos und Disziplin
  • Schimpfe NIE mit ihm – Besser: DU beugst einem Fehlverhalten vor
  • Erwarte NICHTS von ihm – Nimm alles an, was kommt
  • Versuche, ihn zum Spielen zu bewegen
  • Mach Schnüffel- oder Konzentrationsübungen zur Entspannung
  • Fordere ihn mit kleinen Aufgaben – das lockt ihn aus seinem Schneckenhaus heraus

Da Angst die Vorstufe zu Aggression ist, können wir diese Symptome auch bei aggressiven Strassenhunden finden, Doch Aggression hat noch ein paar weitere, sehr spezifische Verhaltens-Besonderheiten.

3 Dein adoptierter Strassenhund reagiert aggressiv? – Kein Grund zur Panik!

Aggressive Hunde sind uns Menschen unheimlich – sie erzeugen bei uns Entsetzen. Ich kann heute guten Gewissens sagen, dass kaum ein Hund wirklich aggressiv ist. In meinen 15 Jahren auf Bali bin ich nie einem aggressiven Strassenhund begegnet. Wenn ich gebissen wurde, dann nur, weil ich unvorsichtig war und den Stress in den Hunden unterschätzt hatte.

Aggression ist für Strassenhunde immer der letzte Schritt:

  • Um sich jemanden vom Hals zu halten
  • Um die eigene Haut zu retten

Die Ursache dafür sind oft die grausamen Torturen durch den Menschen, die in Strassenhunden Todesängste auslösen. Diese Hunde nutzen jedes Mittel, um nicht weiter gequält zu werden. Sie besitzen keine Beisshemmung – hier geht es um reine Selbstverteidigung.

Erstaunlicherweise habe ich Strassenhunde niemals kämpfen sehen – ausser es ging um Fortpflanzung. Aber selbst in diesen Situationen hat der Schwächere immer nachgegeben und sein Glück bei einer anderen Hündin versucht.

Angst, Schmerz, und Verzweiflung durch das Umfeld und die Menschen lassen Strassenhunde aggressiv reagieren. Aber es sind nur hilflose Reaktionen. Ich denke, jeder Strassenhund ist zur Versöhnung bereit. Denn Hunde wollen nicht verletzen – sie wollen in Harmonie leben und keiner Fliege was zuleide tun.

Strassenhunde adoptieren – so zeigen sich Aggressionen

  • Er bellt
  • Er geht nach vorne
  • Er beisst

An sich nichts Ungewöhnliches. Das machen alle gestressten, impulsiven Hunde. Aber Strassenhunde greifen oft ohne Warnung an. Blitzschnell, unerwartet und ganz bewußt. Das durfte ich am eigenen Leib erfahren. Keiner der Strassenhunde, die mich gebissen haben, hat mich vorher höflich angeknurrt oder gewarnt. Sie haben mich ganz gezielt angegriffen – und tiefe Fleischwunden hinterlassen.

Bei einem stand ich ca. 3m entfernt und habe mit seinem Besitzer gesprochen. Den Hund hatte ich gar nicht beachtet. Aber ich war in seinem Revier unerwünscht – das hat er mir klar zu verstehen gegeben.

Ein anderer biss mich von hinten ins Bein. Ich stand mit seiner Besitzerin vor deren Kühlhaus, in dem Fleisch gelagert war. Naja, shit happens. Zum Glück war sie Tierärztin und konnte meine Wunde sofort professionell versorgen.

Meine Erkenntnis: Strassenhunde sind sehr sozial und äußerst höflich untereinander. Aber sie sind zu allem bereit – besonders, wenn es um uns Menschen geht. Wir sind nicht zwingend ihre besten Freunde. Auch nicht, wenn wir es gut mit ihnen meinen.

Wie du deinem adoptierten Strassenhund aus Aggressionen heraushilfst

Ich rate allen Menschen davon ab, das Thema Aggression selber zu bewältigen! Wir wollen den Hunden helfen. Aber ein Strassenhund, der von Menschen misshandelt wurde, erkennt unsere positive Absicht unter Umständen nicht an.

Aggressionen erfordern ein schrittweises Umlenken im Nervensystem des Hundes. Alte Verhaltensmuster (Menschen, Hunde, Radfahrer tun mir weh) müssen im Gehirn gelöscht und mit neuen emotionalen Reaktionen überschrieben werden. Das dauert mitunter mehrere Monate. Diese Transformation braucht Zeit und benötigt viel Erfahrung und psychologisches Wissen über die Energien und Emotionen beim Hund.

Aggressive Strassenhunde können sich nur ändern, wenn ihnen der Mensch etwas neues und positives spiegelt. Dabei muss vermieden werden, dass der Hund jemals wieder seine Stressgrenze erreicht. Denn sonst reagiert er wieder im alten Muster – und beisst zu.

Wenn dein ängstlicher Strassenhund sich aggressiv gebärdet

Falls dein adoptierter Strassenhund nur bellt und rumzickt oder mal zwackt, ohne dass Blut fliesst, ist das meist nur Abwehr. Er ist unsicher oder hat Angst. In dem Fall kannst du mit deinem eigenen Verhalten schon einiges verbessern:

  • Respektiere sein Knurren! Schimpfe nicht, sondern entferne dich langsam – ohne ihn anzuschauen. Knurren heisst nur: Ich bin überfordert. Überlege, was deinen Hund in diesem Moment irritiert. Bist du zu nah? Bist du zu hektisch? Bist du zu laut? Falls ja, ändere das.
  • Vermeide häufigen Blickkontakt. Schau nur in seine Richtung, das ist weniger provokant.
  • Lass ihm seine Ruhe! Kommentiere nicht jede seiner Aktionen.
  • Lass es sein, ihn ständig zu betatschen – er könnte das als Angriff deuten.
  • Beuge dich nicht über ihn, knie dich lieber zu ihm runter.
  • Nähere dich nicht von vorne, sondern immer von der Seite. Auch wenn du ihm Halsband oder Geschirr anlegst.
  • Schimpfe nicht, schreie nicht, verzichte auf Kommandos. Er führt sie sowieso nicht aus, selbst wenn er sie kennt.

Das kannst du tun, damit sich dein adoptierter Strassenhund bei dir schnell wohlfühlt

Egal ob Angst, Aggression, Misstrauen oder völlig entspannt – Damit du bei deinem Strassenhund alles richtig machst empfehle ich dir Folgendes:

  • Nutze auf alle Fälle ein Geschirr, kein Halsband. Denn viele Strassenhunde werden mit Schlinge eingefangen und rasten aus, wenn ihr Hals berührt wird. Ausserdem ist der Hals bei Tieren der Tötungspunkt – eine sehr sensible Zone.
  • Schleppe einen gestressten Strassenhund nicht in eine Hundeschule! Er ist dafür nicht empfänglich. Was er von dir braucht ist Stabilität, Sicherheit und Vertrauen. Wenn du ihm das gibst, ist er der glücklichste Hund der Welt – und auch bald der beste.
  • Teste als erstes aus, wie dein Strassenhund auf andere Hunde reagiert. Lass ihn nur mit Hunden zusammen, die ganz entspannt und freundlich sind. Hab keine Angst. Er muss nicht jeden Hund kennenlernen oder mit allen Freundschaft schließen. Die meisten Strassenhunde wollen das gar nicht.
  • Vermeide vorerst ALLES, was ihm Stress verursacht. Reagiert dein Strassenhund aggressiv auf Menschen? Dann meide Menschen oder mache einen großen Bogen um sie herum. Verzichte auch erst einmal auf Besuch und Familienfeiern.
  • Besorge dir meinen Ratgeber Herz über Kopf. Da findest du viele weiterführende Informationen zu deinem eigenen Verhalten.
  • Komm mit in mein Online-Seminar. Da erfährst du mehr darüber, wie Hunde fühlen und was sie von uns brauchen.

Strassenhunde adoptieren: Diese 3 Fehler solltest du unbedingt vermeiden

1. Der größte Fehler, den wir Menschen machen, ist ständiger, direkter Blickkontakt. Das ist ein Angriff für jeden Hund! Schau deinen adoptierten Strassenhund nur an, wenn du wirklich mit ihm kommunizierst. Also wenn du ihn zum Futter rufst oder wenn du ihn zum Gassi gehen aufforderst. Wenn du ihm nichts mitzuteilen hast – schau ihm auch nicht in die Augen.

2. Deute sein Zwacken oder seine Abwehr NIE als Aggression! Es sind impulsive Reaktionen, die unbewusst passieren. Die Ursache für solche Reaktivität ist immer Angst. Respektiere das bitte und nimm hin, dass das seine Hilferufe sind. Überlege dir, wie du deinem Strassenhund künftig mehr Sicherheit vermitteln kannst.

3. Zerfließe nicht in Mitleid. Wenn wir Strassenhunde adoptieren, übernehmen wir eine große Verantwortung für sehr sensible, fragile Lebewesen – die oft eine grausame Vergangenheit haben. Aber: dein Hund erinnert sich nicht daran. Er denkt nicht jeden Tag an seinen Zwinger in Rumänien oder an sein Leben auf der Strasse. Also behandle ihn bitte wie einen ganz normalen Hund. Sei selber gut gelaunt und zuversichtlich – das tut ihm gut.

Was ich dir aus tiefstem Herzen mitgeben möchte, wenn du einen Strassenhund adoptieren möchtest

Wenn du dich entscheidest, einen Strassenhund zu adoptieren, solltest du sein Verhalten vom ersten Tag an genau analysieren. Beobachte ihn aufmerksam, notiere dir, was dir auffällt, und finde gezielt Lösungen für seine Probleme. Wichtig ist, dass du bereit bist, dich in ihn hineinzuversetzen und zu fühlen, was er fühlt. Deine eigene Einstellung spielt dabei eine große Rolle – sei positiv, geduldig und zuversichtlich. So könnt ihr gemeinsam ein unschlagbares Team werden.

Mein persönliches Fazit

Ich bin unendlich dankbar für die Hunde auf Bali, die mir ihr Herz geöffnet haben und mir gezeigt haben, wie sie wirklich sind. Sie waren meine besten Lehrmeister, und ihnen verdanke ich alles. Durch die Strassenhunde von Bali habe ich nicht nur viel über sie gelernt, sondern auch ein Stück von mir selbst entdeckt.

Straßenhunde adoptieren – Diese Fakten solltest du wissen2024-11-18T09:31:17+01:00

Tierschutzhund oder Hund vom Züchter?

Beitragsbild Tierschutzhund oder Hund vom Züchter

Meine emotionale Entscheidung: Warum ich, statt eines Tierschutzhundes, einen Hund vom Züchter gewählt habe.

Vor zwei Jahren musste ich meinen letzten Strassenhund aus Bali gehen lassen. Doch dieses Jahr kam immer wieder der Gedanke nach einem neuen Hund in mir auf. Aber für welchen sollte ich mich entscheiden? Einen Tierschutzhund oder Hund vom Züchter? Ein Welpe oder Senior? Kleine Rasse oder große Rasse? Nun, ich wußte recht bald:

  • KEIN Welpe – Ich weiss ja wieviel Energie und Geduld das erfordert

  • KEINE große Rasse – Damit ich ihn im Notfall auch tragen kann

  • KEIN dunkles Fell – Kommt nicht gut rüber auf Fotos

  • KEINE Arbeitsrasse oder Jagdhund – Zu hohe Auslastungs-Ansprüche

Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch dann kam alles ganz anders. Mein Bauch hat entschieden und Pauline hat „Ja“ gesagt. Du wirst es nicht glauben, aber sie ist:

  • Ein Welpe

  • Ein ziemlich großer Hund

  • Ein Jagdhund (Hannoverscher Schweisshund)

  • Sie hat dunkelbraunes Fell


… Es kommt immer alles ganz anders.

Warum habe ich mich für Pauline, einen Hund vom Züchter, entschieden – Obwohl mein Leben und meine Liebe den Straßenhunden und Tierschutzhunden gehören? Diese Geschichte möchte ich gerne mit dir teilen:

Die Herausforderungen mit Straßenhunden

Fast 20 Jahre habe ich mein Leben und mein Zuhause mit Straßenhunden geteilt. Meine 4 Hunde, die ich aus Bali mitbrachte, hatten alle ihre eigene Geschichte, aber sie teilten gemeinsame Merkmale:

>>> Starke VerhaltensproblemeÄngste – und auch Aggressionen

Drei von ihnen litten unter extremen Hautproblemen aufgrund von Mangelernährung in ihrer frühen Kindheit. Dana, mein Dalmatiner, kam von einem Züchter, war aber emotional total verstört: Sie kannte weder Gras noch Spielzeug noch Streicheleinheiten.

Tierschutzhund Futter

Emotionale Blockaden bei einem Tierschutzhund

Ich bin Hunde-Stress-Therapeutin und habe während meiner 15 Jahre auf Bali gelernt, wie wichtig es ist, dass Hunde eine glückliche und sorglose Welpenzeit erleben. Freude und Geborgenheit in den ersten Lebensmonaten sind die Basis für ein ausgeglichenes Wesen im Erwachsenenalter.

Alle Straßenhunde, die ich aufgenommen habe, litten unter traumatischen Erfahrungen in ihrer Welpenzeit. Mini und Willi wurden im Alter von 3 Wochen von der Mutter genommen und in entsprechender Entfernung weggeworfen. So ein Anfang macht es schwer, ein unbeschwertes, stabiles Verhalten zu entwickeln. Ganz zu schweigen von Vertrauen ins Leben und zu sich selbst.

Zwei meiner geliebten Straßenhunde sind an Nierenversagen gestorben. Ich vermute, resultierend aus den schweren Panik- und Stressmomenten, die sie in ihrer Welpenzeit erlebt hatten. Denn Angst schwächt die Nierenfunktion, aufgrund der erhöhten Produktion von Stresshormonen.

Nierenversagen ist ein schmerzhafter Tod, bei dem der Hund am vollen Futternapf verhungert. Er frißt nichts mehr – weil die Nieren keine Giftstoffe mehr aus dem Körper eliminieren können. All das wollte ich nicht noch einmal erleben.

Ernährung und Gesundheit bei einem Tierschutzhund

Frisches Fleisch und Nährstoffreiches Futter trägt dazu bei, ein starkes Immunsystem aufzubauen, was wiederum die Grundlage für ein langes und gesundes Hundeleben bildet. Straßenhunde und Tierschutzhunde leiden fast alle unter den Folgen von einseitigem Futter oder Mangelernährung. Ich wollte sicherstellen, dass mein neuer Hund vom ersten Tag an die bestmögliche Versorgung erhält.

Deswegen wollte ich diesmal einen Hund, der von Geburt an ein glückliches, gesundes und zufriedenes Leben führen durfte.

Mein bester Start für deinen Welpen:

Rasse-Hunde Bild Tierschutzhund oder Hund vom Züchter

Meine Wahl: Ein Hund vom Züchter

Nach sorgfältiger Überlegung entschied ich mich, einen Welpen von einem befreundeten Züchter aufzunehmen. Ich kenne Pauline und ihre Geschwister seit Ihrer Geburt. Ich weiss, wieviel Mühe und Liebe die Züchterfamilie in die Aufzucht dieser Welpen gesteckt hat.

Deshalb bin ich überzeugt, dass meine Pauline die besten Voraussetzungen für ein glückliches Leben mitbringt.

Sie wurde in einer liebevollen Umgebung geboren und verbrachte ihre Welpenzeit bis zur 12. Woche gemeinsam mit ihrer Mutter, ihren Geschwistern und ihren Menschen. Diese positiven, frühen Erfahrungen haben ihr Vertrauen und Stabilität gegeben – damit sie ein ausgeglichener Hund werden kann. Pauline hat nie etwas negatives erlebt.

Die gesunde Ernährung mit frischem Fleisch, schon beim Züchter, erhöht Pauline’s Chancen auf ein langes und gesundes Leben.

Tierschutzhunde sind weiterhin bei mir

Meine Entscheidung, einen Hund vom Züchter zu wählen, bedeutet nicht, dass ich die Tierschutzhunde aufgegeben habe. Ganz im Gegenteil. Ich plane, in der Zukunft wieder Tierschutzhunde bei mir aufzunehmen. Wenn Pauline in einem Jahr gereift und gestärkt ist, wird sie anderen gestressten Hunden ein gutes Vorbild sein können: Sie kann ihnen helfen, wieder Lebensmut und Selbstwert aufzubauen.

Ich weiss aus Erfahrung, dass Hunde einander helfen. Pauline kann traumatisierten Tierschutzhunden zeigen, dass ein glückliches Leben ohne Angst und Stress möglich ist. Gemeinsam werden wir ihnen die Chance auf eine bessere Zukunft geben.

Tierschutzhund oder Hund vom Züchter?

Ich denke, es gibt keine universelle Antwort auf die Frage, ob wir einen Tierschutzhund oder einen Hund vom Züchter zu uns nehmen. Jede Situation ist einzigartig, und die Entscheidung sollte immer zum Wohl des Hundes getroffen werden.

Für mich war es im Moment richtig, einen Hund vom Züchter zu wählen. Aber Tierschutzhunden gehört weiterhin mein Herz, ich werde meinen persönlichen Beitrag zum Tierschutz leisten, sobald die Zeit dafür gekommen ist.

Egal, ob du dich für einen Tierschutzhund oder einen Hund vom Züchter entscheidest, das Wichtigste ist, dass du deinem neuen vierbeinigen Freund ein liebevolles und fürsorgliches Zuhause bietest. Denn am Ende des Tages zählt die bedingungslose Liebe und das Glück, das du deinem Hund schenkst, mehr als alles andere.

Pauline Bild Tierschutzhund oder Hund vom Züchter
Pauline - Mein Hund vom Züchter

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Tierschutzhund oder Hund vom Züchter?2025-07-10T14:31:56+02:00

Leinenführigkeit trainieren

Leinenführigkeit trainieren

Leinenführigkeit trainieren mit erwachsenem Hund, Junghund, aufgeregtem Hund – Wie geht das?

Ganz einfach: Der Hund ist dabei gar nicht wichtig! Deswegen kannst die Leinenführigkeit kinderleicht trainieren, sogar mit aufgeregtem Hund oder mit mehreren Hunden.

Was ist dein Problem?

Dein erwachsener Hund achtet zu sehr auf Ablenkungen

>>> Mache dich selber interessanter, oder gestalte eure Spaziergänge abwechslungsreicher. Dein erwachsener Hund kennt eure Route und deine Gewohnheiten. Ihm wird schnell langweilig. Vermeide, dass er sich selber bespaßt.

Du hast einen aufgeregten Hund

>>> Dann musst du die Leinenführung schon in der Wohnung trainieren. Damit dein Hund vom ersten Schritt an ruhig nach draussen geht.

Du hast einen intensiven Junghund

>>> Arbeite von Beginn an mit Futter oder Spielen, um die Leinenführung direkt richtig zu trainieren.

Das Trainieren an der Leine ist die leichteste Übung im Hundetraining. Ein Hund begreift es innerhalb weniger Minuten. Aber nur, wenn wir uns nicht mehr auf ihn, sondern auf uns selbst konzentrieren. Dem Hund das Leine ziehen abgewöhnen funktioniert nur, wenn DU lernst, richtig zu führen.

Ich helfe dir, damit dein Training blitzschnell funktioniert.

Was dir erschwert, Leinenführigkeit zu trainieren

Die meisten Menschen greifen erst ein, wenn der Hund richtig in die Leine geht. Das ist zu spät! Leinenführigkeit trainieren heisst, frühzeitig Stress zu umgehen und vorausschauend zu entscheiden. Deswegen achte auf folgendes:

Meide zu Beginn alles, was deinen Hund triggern könnte. Halte eine Distanz von zwei bis fünf Metern. Erwarte nicht zu viel von deinem Hund.

  • Mach frühzeitig einen Bogen um Artgenossen, Menschen oder Fahrräder, die deinen Hund eventuell triggern. Halte eine Distanz von zwei bis fünf Metern.

  • Versuche, deinen Hund gezielt mit Futter oder Spielen von diesen Ablenkungen fernzuhalten

  • Hilf deinem Hund mit deiner guten Führung und innerer Ruhe, beim Gassi gehen entspannt zu bleiben.

Wenn wir die Leinenführigkeit richtig trainieren, und selber führen, stellt sich der Hund sofort darauf ein und ist bereit, uns zu folgen.

Erfolgreiche Leinenführigkeit trainieren

Du erreichst das schon nach 30 Minuten, es ist kinderleicht:

  • Schaue beim Laufen nach vorn

  • Lauf erst los, wenn dein Hund ruhig ist

  • Sei selber entspannt

  • Lass die Leine immer locker durchhängen

  • Achte auf dich selber, nicht auf deinen Hund

  • Vergiß den Leinenruck! Er ist sinnlos!

Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Das alles kannst du in wenigen Minuten schaffen. Ich zeige dir, wie es geht.

Leinenführigkeit trainieren2024-11-18T09:47:37+01:00
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